gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Vielfalt der Ärzteschaft in Hamburg: Repräsentieren unsere Ärztinnen und Ärzte die Bevölkerung, die sie betreuen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Oana Raluca Gröne - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • Pedram Emami - Ärztekammer Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • Thorben Huelmann - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • Wolfgang Hampe - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-02-01

doi: 10.3205/22gma007, urn:nbn:de:0183-22gma0076

Published: September 14, 2022

© 2022 Gröne et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: Vielfältigkeit im Gesundheitssystem bedeutet, dass alle in der Bevölkerung vertretenen kulturellen und sozioökonomischen Gruppen auch durch das Gesundheitspersonal repräsentiert sind. Ein vielfältiges Gesundheitspersonal kann dazu beitragen, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Trotz zahlreicher internationaler Initiativen zu „Widening Participation“ sind viele kulturelle und sozioökonomische Gruppen in der Ärzteschaft weiterhin unterrepräsentiert. In Deutschland gibt es keine ausreichende Evidenz zur Diversität der Ärzteschaft. Ziel dieser Studie ist es, festzustellen, inwieweit Ärzte in der Region Hamburg die von ihnen betreute Bevölkerung repräsentieren.

Methoden: Die Region Hamburg weist eine vielfältige Bevölkerung auf: 36,7% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Nach den von der Ärztekammer [https://www.bundesaerztekammer.de/baek/ueber-uns/aerztestatistik/aerztestatistik-2021] erhobenen Daten sind 6,2% der Ärzte in Hamburg im Ausland geboren. Die derzeit verfügbaren Daten reichen nicht aus, um festzustellen, ob die Ärzte die vielfältige Bevölkerung Hamburgs repräsentieren. Wir haben daher eine Beobachtungsstudie konzipiert, die im Mai 2022 in einer Population von 17534 Ärzten in Hamburg durchgeführt werden soll. Unter der Annahme einer Beteiligung von 10%, wie sie in früheren Studien berichtet wurde, wird unsere Stichprobe aus etwa 1800 Ärzten bestehen.

Ergebnisse: Wir haben eine Umfrage entwickelt, die 38 Items zum sozioökonomischen Status und kulturellen Hintergrund von Ärzten enthält und auf zuvor validierten nationalen Umfragen basiert. Zu den wichtigen Variablen gehören selbstberichtete Indikatoren zum finanziellen, Bildungs- und beruflichen Hintergrund der Eltern. Wir vergleichen den sozioökonomischen und kulturellen Hintergrund der Allgemeinbevölkerung in Hamburg mit dem der Ärzte in unserer Stichprobe.

Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie werden zeigen, inwieweit der kulturelle und sozioökonomische Hintergrund von Hamburger Ärzten die Vielfalt der von ihnen betreuten Bevölkerung widerspiegelt. Insbesondere werden die Ergebnisse zeigen, welchen Einfluss das Familieneinkommen, der Beruf, die Ausbildung und der kulturelle Hintergrund auf den Zugang und den Erfolg von Ärzten in ihrem Beruf haben.

Take Home Message: Wir haben eine Umfrage entwickelt, um „Widening Participation“ Initiativen in der medizinischen Ausbildung zu unterstützen, indem wir politische Entscheidungsträger für die Notwendigkeit sensibilisieren, Maßnahmen gegen soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheiten im Gesundheitswesen zu ergreifen.


Literatur

1.
Larkins S, Michielsen K, Iputo J, Elsanousi S, Mammen M, Graves L, Willems S, Cristobal FL, Samson R, Ellaway R, Ross S, Johnston K, Derese A, Neusy AJ. Impact of selection strategies on representation of underserved populations and intention to practise: international findings. Med Educ. 2015;49(1):60-72. DOI: 10.1111/medu.12518 External link
2.
Lampert T, Hoebel J, Kuntz B, Müters S, Kroll LE. Messung des sozioökonomischen Status und des subjektiven sozialen Status in KiGGS Welle 2. J Health Monit. 2018;3(1):114-133. DOI: 10.17886/RKI-GBE-2018-016 External link