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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Interprofessionelle Lehrangebote im Gesundheitswesen. Lehrende – Berufsidentität – Interprofessionalität

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Regina Waury-Eichler - Evangelische Hochschule Berlin, Studiengang Bachelor of Nursing, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP076

doi: 10.3205/21gma271, urn:nbn:de:0183-21gma2713

Published: September 15, 2021

© 2021 Waury-Eichler.
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Hintergrund: Mit dem fortschreitenden Prozess der Akademisierung in den Gesundheitsfachberufen hat die Bedeutsamkeit einer interprofessionellen Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen zugenommen. Nicht nur die bedarfsgerechte Patientenversorgung steht dabei im Fokus, sondern auch grundlegende strukturelle Veränderungen im Bereich der Qualifizierung für die Gesundheitsprofessionen. Dieses Vorgehen stellt die Akteure vor elementare Herausforderungen, da sie die vorherrschenden Strukturen auf der Bildungsebene und im Kontext der Gesundheitsfürsorge zu berücksichtigen haben. Für die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Erbringung von Gesundheitsleistungen stellt das Vermitteln von spezifischen Kompetenzen im beruflichen Kontext die Weichen. In Deutschland haben sich verschiedene Projekte zur Anbahnung einer interprofessionellen Kompetenz bei Studierenden und Auszubildenden in den Gesundheitsprofessionen etabliert. Dabei werden sie von Lehrenden begleitet, die sich meist nur auf die eigene Profession und ihre Berufsidentität stützen. Dabei ist das pädagogische Handeln Lehrender in den Lehr-/Lernprozessen der einzelnen Gesundheitsprofessionen von grundlegender Bedeutung. Ihre Vorstellungen, Meinungen und Erfahrungen im Kontext der Interprofessionalität sind von großem Wert für den Prozess, denn Sie initiieren die Entfaltung interprofessioneller Teamarbeit. Somit gilt herauszufinden, welcher Unterstützungsleistung es bedarf, die interprofessionell Lehrenden in Deutschland voranzubringen.

Fragestellung: Welche berufsbezogenen Überzeugungen und subjektiven Sichtweisen Lehrender im interprofessionellen Kontext lassen sich identifizieren und wie können diese Ergebnisse nutzerorientiert Anwendung finden?

Zielsetzung: Ein zentrales Anliegen zeigt sich in der systematischen Herleitung und Offenlegung von Wirkzusammenhängen beruflicher Überzeugungen und dem Lehrerhandeln in der interprofessionellen Lehre. Die persönlichen Sichtweisen sowie Einstellungen der Dozierenden sind für die perspektivische Planung eines nutzerorientierten Weiterbildungskonzeptes in der interprofessionellen Lehrgestaltung im Gesundheitswesen unabdingbar.

Methoden: Im Kontext der qualitativen Bildungsforschung gestattet die Expertenbefragung einen ersten Zugang zu interessierenden Aspekten. Anhand forschungsleitender Kriterien, die in einem Interviewleitfaden konkretisiert werden, erfolgt die Befragung Lehrender, die im interprofessionellen Setting tätig sind (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Ergebnisse In der Interprofessionalität gibt es drei große Baustellen: „Politik-Bildung-durchführendes System Gesundheit.“; „Erleben bedeutet, Verständnis füreinander zu bekommen.“

Diskussion: Definieren von Rahmenbedingungen und Entwicklung verbindlicher Curricula zur Qualifizierung Lehrender im Kontext „Train the Trainer“

Take Home Message: Die Lehrenden brauchen Möglichkeiten für den Erwerb von Kenntnissen, passenden Methoden und neuen Fähigkeiten, denn durch ihre Überzeugungen beeinflussen sie den Lernprozess!


Literatur

1.
Reusser K, Pauli C. Berufsbezogene Überzeugungen von Lehrerinnen und Lehrern. In: Terhart Mr, Bennewitz H, editors. Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf. Münster: Waxmann Verlag; 2014.
2.
Robert Bosch Stiftung; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, editors. Interprofessionelle Ausbildung. Themenheft der GMS Journal for Medical Education (JME). Stuttgart: Robert Bosch Stiftung; 2016.
3.
Oandasan I, Reeves S. Key elements for interprofessional education. Part 1: The learner, the educater and the learning context. J Interprof Care. 2005;19(1):21-38. DOI: 10.1080/13561820500083550 External link