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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Break out of the curriculum – Entwicklung eines neuen Lehrkonzeptes in Form eines Escaperooms

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thomas Schmidt - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften/Medizindidaktik, Oldenburg, Deutschland
  • Fabian Fincke - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften/Medizindidaktik, Oldenburg, Deutschland
  • Wiebke Grashorn - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften/Medizindidaktik, Oldenburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP056

doi: 10.3205/21gma251, urn:nbn:de:0183-21gma2515

Published: September 15, 2021

© 2021 Schmidt et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Wie ist das Gameficationkonzept in Form eines Escaperooms als vertiefende Lernform bzw. formative Prüfungsform sinnvoll in die medizinische Lehre integrierbar? Wie kann dieses Konzept umgesetzt werden?

Methoden: In einer Literaturrecherche im Web of Science und Pubmed wurden bereits veröffentlichte Lehrkonzepte analysiert.

Auf Basis Recherche wurden 2 Fachbereiche als Modellfächer ausgewählt. Einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, bestehend aus Ärzt*innen, Medizindidaktiker, Studierenden und einem Schauspielpatiententrainer wurde das Konzept vorgestellt und durch den Besuch eines kommerziellen Escaperooms erfahrbar gemacht. Von dieser Arbeitsgruppe wurden die zu lösenden Aufgaben des Escaperooms an die Inhalte des Curriculums angepasst und Modifikation am Konzept des Escaperooms vorgenommen, um ein vertieftes Lernen zu ermöglichen und es Bedürfnissen des Standorts anzupassen.

Ergebnisse: Die Literaturrecherche zeigte, dass das Konzept eines Escaperooms sich potentiell gut in die Medizinische Lehre integrieren lässt: Für die Pilotierung wurden von der Arbeitsgruppe die Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie ausgewählt.

Folgende Modifikationen wurden in das Escaperoom-Konzept eingefügt:

  • In dem Raum ist zusätzlich eine Schauspielpatientin, um mit den Studierenden zu interagieren.
  • Zusätzlich zum Spielleiter werden die Teilnehmer von einer/ einem Ärztin/Arzt beobachtet und erhalten nachdem Ende des Spiels Feedback zu Ihrer Perfomance.

Diskussion: Gamefication wird zunehmend als innovatives Lehrkonzept wahrgenommen. Mit dem Escaperoom können wir an der Fakultät ein solches Konzept anbieten. Das Konzept scheint die medizinische Lehre sinnvoll ergänzen zu können, u.a. schafft der spielerische Ansatz einen sicheren Raum, in dem die Studierenden Fehler machen dürfen, ohne dass sie ernste Konsequenzen befürchten müssen. Dies ist ein fester Bestandteil eines spielerischen Lernprozesses [1].

Es können neben dem Fachwissen und praktischen Fertigkeiten Softskills geübt werden, die sonst im Rahmen von gängigen Lehrformaten eingeschränkt trainiert werden können. Diese beinhalten unter anderen Teamfähigkeit, Teamkommunikation, Problemlösefähigkeit, Arbeiten unter Stress, Verantwortung übernehmen, Struktur einer Arbeitsplanung mit Priorisierung. Viele von diesen Kompetenzen werden von Ärzten*innen als wichtig für den späteren Arbeitsalltag eingestuft [2].

Die Modifikation des Escaperooms, zusätzlich eine Schauspielpatienten einzusetzen, die mit den Studierenden interagiert, soll die Arzt- Patienten Kommunikation üben und einen zusätzlichen Stressfaktor darstellen.

Das Feedback nach dem Escaperoom soll den Studierenden zum vertiefenden Lernen und zur Reflexion dienen.

Die Erprobung dieses Lehrkonzeptes wird wissenschaftlich begleitet, um die Effektivität zu messen.

Take Home Message: Der Escaperoom hat Potential ein Lehrformat zu werden, in dem Wissen und Softskills gleichermaßen trainiert werden können.


Literatur

1.
Whitton N. Playful learning: Tools, techniques, and tactics. Res Learn Technol. 2018;26:2035. DOI: 10.25304/rlt.v26.2035 External link
2.
Fürstenberg S, Schick K, Deppermann J, Prediger S, Berberat PO, Kadmon M, Harendza S. Competencies for first year residents - physicians’ views from medical schools with different undergraduate curricula. BMC Med Educ. 2017;17(1):154. DOI: 10.1186/s12909-017-0998-9 External link