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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Scoping Review: Ausbildungsforschung in der dermatologischen Lehre im Medizinstudium

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Falk Ochsendorf - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik f. Dermatologie, Venerologie u. Allergologie, Frankfurt, Deutschland
  • Felix Bernges - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik f. Dermatologie, Venerologie u. Allergologie, Frankfurt, Deutschland
  • Sebastian Osowski - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik f. Dermatologie, Venerologie u. Allergologie, Frankfurt, Deutschland
  • Tobias Weberschock - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik f. Dermatologie, Venerologie u. Allergologie, Frankfurt, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP052

doi: 10.3205/21gma247, urn:nbn:de:0183-21gma2470

Published: September 15, 2021

© 2021 Ochsendorf et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Die Vermittlung dermatologischer Kenntnisse ist fester Bestandteil medizinischer Curricula, da Hauterkrankungen häufig und subjektiv belastend, mitunter auch tödlich sind. In der universitären Lehre werden dazu verschiedene Lehrkonzepte eingesetzt. Diese sind meist historisch tradiert und bezüglich ihrer Effektivität nicht empirisch untersucht. Eine systematische Übersicht über den Stand der dermatologischen Ausbildungsforschung fehlt. Deshalb sollte geklärt werden, welche Lehrinterventionen im Rahmen der dermatologischen Ausbildung von Studierenden der Medizin untersucht und publiziert wurden.

Methoden: Das Protokoll des Scoping Reviews wurde a priori auf Open Science Framework registriert. Die Methodik folgt der „PRISMA extension for scoping reviews“. PubMed und Embase wurden ohne Einschränkungen der Sprache und des Zeitraums durchsucht. Ein unabhängiges Abstract- und Volltextscreening wurde von zwei Autoren durchgeführt. Eingeschlossen wurden sämtliche Originalarbeiten, welche eine dermatologische Lehrintervention beschrieben, die mehrheitlich an Medizinstudierenden durchgeführt wurde oder separat über die Studierenden berichtet. Eine inhaltliche Bewertung (critical appraisal) jeder einzelnen Studie war nicht vorgesehen.

Ergebnisse: Die Suche ergab, nach Entfernen der Duplikate, 36625 Treffer (bis zum 30.06.2020). Insgesamt wurden 342 potentiell relevante Volltexte identifiziert, von denen 111 dermatologische Lehrstudien die Ein- und Auschlusskriterien erfüllten. Der Großteil der abstrahierten Studien war nicht-kontrolliert (n=58). 43 Untersuchungen befassten sich mit der Vermittlung verschiedenster Inhalte. 22 Studien fokussierten sich auf das Beschreiben und Erkennen von Hautveränderungen und 17 auf chirurgische Fähigkeiten. Die meisten Arbeiten (n=49) befassten sich mit digitalen Formaten wie E-learning Programme und Lehrvideos. Dabei wurden in 6 Untersuchungen Apps wie „Diagnosehelfer“ und „Wallpaper“ eingesetzt. Zwei Studien verwendeten passagere Tattoos, um Studierenden den Leidensdruck dermatologischer Erkrankungen zu vermitteln. Eine Arbeit untersuchte einen „dermatologischen Escape Room“.

Diskussion: Diese umfassende systematische Übersicht stellt 111 publizierte Studien zu ganz unterschiedlichen inhaltlichen Bereichen der dermatologischen Lehre zusammen. Die technische Entwicklung der letzten Jahre spiegelt sich in den zeitlich korrespondierenden Arbeiten wieder. Die Aussagekraft der Einzelstudien muss für das eigene Setting überprüft und angepasst werden. Die Übersicht erlaubt es, noch vorhandene Kenntnisdefizite bezüglich der verschiedenen Formate und Szenarien zu identifizieren

Take Home Message: Die Ergebnisse können Lehrende als zielgerichtetes Nachschlagewerk verwenden, um Ideen für den eigenen Unterricht bzw. empirische Belege für die Wirksamkeit bestimmter Formate zu erhalten und neue Studien zu konzipieren.