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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

„Medizin an der PMU goes Bologna“ – Entwicklung des Bachelor- und Masterstudiengangs Medizin an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU)

Meeting Abstract

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  • Ines Spieler - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutschland
  • presenting/speaker Doris Carstensen - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Österreich
  • Stephan Kolb - Klinikum Nürnberg & Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP016

doi: 10.3205/21gma211, urn:nbn:de:0183-21gma2119

Published: September 15, 2021

© 2021 Spieler et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Wie kann ein Medizinstudium im Bologna Modell gestaltet werden?

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität überführt ihren ‚ältesten‘ Studiengang in das Bologna-Modell, das an der Universität bereits in Pflegewissenschaft und Pharmazie etabliert ist. Der neue Studiengang soll 2021 zur Akkreditierung eingereicht werden und voraussichtlich 2 Jahre später starten. Weil ein für die nächsten zehn Jahre inhaltlich und strukturell maßgebliches Studienmodell entstehen soll, ist ein über die kontinuierliche Curriculumsentwicklung hinausreichender Prozess notwendig.

Methoden: Als die PMU im Jahr 2003 erstmalig Studierende in der Humanmedizin zuließ, war ihr Studienangebot im deutschsprachigen Raum eher unkonventionell: eine kleine Jahrgangskohorte, fünf Jahre Studiendauer, integriertes Forschungssemester, Bedside Teaching in allen Studienjahren, ein starker Bezug zur Allgemeinmedizin und schließlich auch zum US-amerikanischen Ausbildungsstandard in Form einer Partnerschaft mit der Mayo Clinic, Rochester, und der Integration des United States Medical Licensing Exam 1 als Benchmark (Goldstandard) im 3. Studienjahr. Bis 2019 haben 549 Studierende das PMU Studium der Medizin erfolgreich abgeschlossen. Seit 2014 wird es an den Standorten Nürnberg und Salzburg angeboten.

Eine Entwicklungsgruppe aus den beiden Standorten mit Lehrenden, MMEler*innen, Expert*innen der Studienorganisation, Studierenden und Alumni sowie mit Unterstützung aus dem Fachbereich Pharmazie und dem Universitätsspital Basel arbeitet seit 2019 an dem Grobcurriculum. Die Zusammensetzung der Gruppe erfordert flexible und agile Methoden der Projektplanung, die in kleineren Entwicklungszyklen, Sprints und Workshops zum Ausdruck kommen. Interdisziplinäre Teams gestalten standortübergreifend inhaltlich und strukturell die Module des integrierten Curriculums [1], wobei Events im Stil eines Big-Room-Plannings vorgesehen sind.

(Zwischen-)Ergebnisse: Die Entwickungsgruppe hat folgende Leitgedanken für das neue Studienmodell formuliert:

  • Individualisierung der Medizin heißt, auch in der Ausbildung Raum für Individualität und Flexibilität zu bieten. Die Unterteilung in einen dreijährigen Bachelor und einen konsekutiven zweijährigen Master mit strukturierter Forschungsphase macht dies möglich.
  • Interprofessionalität heißt, Ärzt*innen der Zukunft in interprofessionellen Settings als Teamplayer, die mit Digitalisierung, Diversity und Multiprofessionalität umgehen können, auszubilden. Dies erfordert hohe soziale und kommunikative Kompetenzen.
  • Im integrierten Curriculum können Wissen und Haltungen mit praktischen Fähigkeiten in fünf Kompetenzbereichen verbunden werden: Gesundheit, Krankheitsprinzipien, Symptomatik, Diagnostik und Therapie.

Diskussion: Mit einen Entwicklungsbericht möchten wir zum Know-How-Transfer in der Community beitragen und stellen aus Praxis abgeleitete Regeln der Curricularentwicklung und des Change-Prozesses als „Early-Lessons-Learned“ zur Diskussion.


Literatur

1.
Brauer DG, Ferguson KJ. The integrated curriculum in medical education: AMEE Guide No. 96. Med Teach. 2015;37(4):312-322. DOI: 10.3109/0142159X.2014.970998 External link