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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Der Einfluss beruflich-praktischer Vorqualifikationen auf den Studienerfolg im Fach Humanmedizin und die Entwicklung einer Präferenz für die Facharztweiterbildung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rebecca Erschens - Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Deutschland
  • Teresa Loda - Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Deutschland
  • Anne Herrmann-Werner - Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Deutschland
  • Tim Schaffland - Methodenzentrum der Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Annette Wosnik - Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Augustin Kelava - Methodenzentrum der Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Stephan Zipfel - Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Deutschland; Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Tübingen, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP002

doi: 10.3205/21gma197, urn:nbn:de:0183-21gma1977

Published: September 15, 2021

© 2021 Erschens et al.
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Text

Hintergrund und Zielsetzung: Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts fordert die Medizinischen Fakultäten auf, die bisherige Regelung zur Vergabe von Studienplätzen zu verändern. Unter anderem sollen die bisherigen Auswahlkriterien auf ihre prognostische Validität hin überprüft und neu gewichtet werden. Während für kognitive Prädiktoren, wie die Abiturnote und das TMS-Ergebnis bereits umfangreiche Evaluationsbemühungen existieren, verbleibt die vielfach eingesetzte Bonierung von beruflich-praktischen Vorqualifikationen in ihrer Vorhersagekraft wenig untersucht. Zugleich wirft der zunehmende Facharztmangel in vielen medizinischen Disziplinen und insbesondere der Mangel in der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen die Frage auf, wodurch die Präferenz für eine Facharztweiterbildung bei Medizinstudierenden geprägt wird.

Die vorgestellte Studie soll zeigen, wie sich beruflich-praktische Vorqualifikationen auf den Studienverlauf auswirken. Außerdem wird untersucht, wie sich berufliche Interessenprofile bei Medizinstudierenden entwickeln und wie diese Interessensprofile die spätere ärztliche Spezialisierung prädizieren.

Methodik: Der Verbund "Studierendenauswahl in der Medizin Baden Württemberg“ (VSM-BW) untersucht im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) mittels einem querschnittlichen Studiendesgin, Studieninteressierte, sowie Medizinstudierende im 1., 3., 6., 10. und 12. Fachsemester an fünf Standorten in Baden-Württemberg. Die Erhebung ist als eine Selbstauskunfts-Fragebogenstudie konzipiert und wird zum Teil im Paper-Pencil-Format, wie auch über ein Online Portal "Eva-Sys –Online" durchgeführt. Die Fragebogenbatterie umfasst neben der Erhebung beruflich-praktischer Vorqualifikationen, soziodemografischen Variablen und Studienverlaufsdaten, auch validerte Intsrumente zur Erfassung z.B. von Lernstrategien im Studium (LIST-K), der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), einer möglichen Burnoutbelastung (MBI-SS-GV), von Gewissenhaftigkeit (BFI-2-S), der Studienzufriedenheit (FB-SZ-K), sowie Fragen zur Präferenz für eine Facharztausbildung.

Ergebnisse: Vorgestellt werden die Ergebnisse zum Einfluss beruflich-praktischer Vorqualifikationen unter Berücksichtigung der oben genannten Kovariablen auf die Studienverlaufsdaten der Studierenden, die Entwicklung beruflicher Interessen und die Facharztpräferenz zunächst für den Gesamtkoordinationstandort Tübingen.

Ausblick: Bisher wurden der Einfluss beruflich-praktischer Vorqualifikationen auf den Studienverlauf und die Facharztwahl nicht systematisch untersucht. Die Ergebnisse der Evaluation dieses Prädiktors und dessen Kovariablen sowie mögliche Konsequenzen für die Zusammenstellung und Gewichtung von Auswahlkriterien für das Medizinstudium und die Entwicklung von Facharztpräferenzen bei Medizinstudierenden liegen zur Präsentation auf dem Kongress vor.