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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Peer Teaching in den wissenschaftlichen Methoden – „cross age – cross professional – cross experiences learning from and with each other“

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andrea Glaessel - ZHAW Winterthur Departement Gesundheit, Institut für Gesundheitswissenschaften (IGW), Fachstelle Interprofessionelle Lehre und Praxis, Winterthur, Schweiz; Universität Zürich, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte (IBME), Zürich, Schweiz
  • presenting/speaker David Stamm - ZHAW Winterthur Departement Gesundheit, Institut für Gesundheitswissenschaften (IGW), Fachstelle Interprofessionelle Lehre und Praxis, Winterthur, Schweiz
  • Frank Wieber - ZHAW Winterthur Departement Gesundheit, Institut für Gesundheitswissenschaften (IGW), Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften (FGW), Winterthur, Schweiz; Universität Konstanz, Fachbereich Psychologie, Konstanz, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocWS369

doi: 10.3205/21gma170, urn:nbn:de:0183-21gma1701

Published: September 15, 2021

© 2021 Glaessel et al.
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Lernziel: Peer Teaching, als eine Form des kooperativen Lehrens und Lernens bietet große Potentiale für die Weiterentwicklung der Sozial- und Selbstkompetenzen von Studierenden am Lernort Hochschule. In diesem Workshop sollen Erfahrungen zum Konzept und dessen Umsetzung einschliesslich der Herausforderungen und dem Nutzen von Peer Teaching ausgetauscht und diskutiert werden. Der Fokus liegt dabei auf den Anwendungsmöglichkeiten in Bachelorstudiengängen zu wissenschaftlichen Lerninhalten. Ziel dieses Workshops ist es, dass alle Teilnehmenden Peer Teaching und dessen Anwendungsmöglichkeiten differenzierter beurteilen können.

Beim Peer Teaching oder Lernen durch Lehren (LdL) übernehmen Studierende im Unterricht die Rolle der Wissensvermittler. Lernende werden zu Lehrenden, werden von Empfangenden zu Produzierenden von Wissen. Den Lehrenden ist bewusst, welchen Unterschied es macht, Wissen nur zu empfangen oder es aktiv für andere zu produzieren. Indem sie den Lernenden für gewisse Unterrichtsequenzen die Rolle des Lehrenden zuweisen, ermöglichen sie es ihnen, sich auf eine neue Art intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und eigenverantwortlich Entscheidungen treffen zu dürfen (z.B. Thema, Aufbereitung des Stoffes, Materialien, Methoden usw.).

„Wenn also Lernende für andere zu Lehrenden werden, so lernen Unterrichtende ebenso viel wie die Unterrichteten. Wenn sie über dieses Unterrichten Kontrolle oder Autonomie haben, sind die Effekte noch höher.“ [1].

Die Methoden und Einsatzmöglichkeiten des Peer-Teaching sind äusserst vielfältig und können in Grossveranstaltungen, in Kleingruppen oder auch als individuelle Beratungsangebote genutzt werden. Umfang und Intensität können dabei je nach Kontext und Konzept variieren. Je nach Einsatz werden dabei auch die Begriffe „Peer Tutoring“, „Peer Coaching“ oder „Peer Mentoring“ verwendet [https://www.oezbf.at/plakatinhalt/peer-teaching/]. Peer Teaching ermöglicht Studierenden ihre Sozial- und Selbstkompetenzen am Lernort Hochschule weiterzuentwickeln und diese sind in der Praxis der Gesundheitsberufe von zentraler Bedeutung.

Gemein ist allen Ansätzen des Peer Teaching der Gedanke des kooperativen Lernens, bei dem sich die „Peers“ (Lateinisch: pares= Gleichgestellte oder Ebenbürtige) mit ihren unterschiedlichen Wissensanteilen beim Wissens- und Kompetenzerwerb ergänzen. Peers übernehmen dabei verschiedene Rollen. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der jeweils anderen profitieren Sie dabei und erfahren erfahren zudem eine positive Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit durch Erfolgserlebnisse in der Wissensvermittlung und Aufnahme von neuen Lerninhalten [https://didaktikblog.uni-hohenheim.de/2018/10/peer-teaching/].

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

  • Begrüßung & Programm zum Workshop (5 Minuten)
  • Kurzer Input zum Thema Peer Teaching (15 Minuten)
  • Einstieg in den Auftrag zum diskursiven Vorgehen in Kleingruppen (5 Minuten)
  • World Café (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) mit Leitfragen für den Erfahrungsaustausch zum Konzept und dessen Umsetzung in Bachelorstudiengängen – (40 Minuten)
  • Kurzpräsentation der schriftlich fixierten Diskussionsinhalte zu den Leitfragen (20 Minuten)
  • Abschluss des Workshops (5 Minuten)

Die Inhalte der Leitfragen zielen auf verschiedene Erfahrungen und mögliche Inhalte ab:

  • Herausforderungen – Nutzen – Vorteile – Nachteile
  • Rahmenbedingungen zeitliche – räumliche - inhaltliche – Voraussetzungen
  • Anreizsysteme – Benefit – Risiken für Studierende
  • Aufgabenklärung – Rolle – Vertrauensbasis

Zielgruppe: Lehrende mit und ohne Erfahrung in Peer Teaching oder der Absicht Peer Teaching als didaktisches Element in die Lehre implementieren zu wollen. Studierende mit und ohne Erfahrung zum Peer Teaching.

Vorbereitung: Explizite Vorbereitung ist für die Teilnahme am Workshop nicht erforderlich ausser die Bereitschaft Erfahrungen und Wissensanteile zum Peer Teaching in die Diskussion einzubringen und den Austausch zu diesem Lehrformat mit anderen zu teilen.


Literatur

1.
Hattie J, Zierer K, Beywl W. Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von „Visible learning“. Baltmannsweiler: Schneider Verlag; Hohengehren; 2013.