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Effektivität von test-enhanced learning (TEL) im Fachgebiet der Frauenheilkunde
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Published: | September 15, 2021 |
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Hintergrund: Clinical Reasoning ist eine essenzielle Fähigkeit, deren Grundlagen während des Medizinstudiums erworben werden müssen. Die Befähigung zum klinischen Denken kann in Key Feature-Prüfungen beurteilt werden. In einem Paradigma testgestützten Lernens können diese Fragen aber auch dazu verwendet werden, das langfristige Behalten von prozeduralem Wissen zu unterstützen. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob die wiederholte Auseinandersetzung mit klinischen Fällen in der Frauenheilkunde mit eingebauten Fragen zu einem höheren Lernerfolg als das reine Lesen der gleichen Fallbeschreibungen und welchen Einfluss der Abstand des Fragepakets von der Abschlussprüfung auf die Retention der jeweiligen Inhalte hat.
Methoden: In dieser nicht-randomisierten Crossover-Studie nahmen im Wintersemester 2020/2021 Medizinstudierende des 5. Studienjahres am Universitätsklinikum Bonn in wöchentlichen Kleingruppen an Online-Fallseminaren teil, in denen verschiedene Fallgeschichten zu gynäkologisch-geburtshilflichen Erkrankungen dargestellt wurden. Das Präsentationsformat der Fallvignetten wechselte wöchentlich zwischen Lese- und Key-Feature-Format . Zwei Wochen nach der initialen Bearbeitung wurden die Fallvignetten für die gleichen Studierenden erneut freigeschaltet. Vor Bearbeitung der Vignetten wurde ein zweistündiger Pre-Test mit 40-SAQ-Fragen durchgeführt. Dieser wurde für alle als Post-Test identisch am Ende des Semesters durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 118 von 122 teilnahmeberechtigten Studierenden an der Fallbearbeitung teil. Für diese Studierenden lagen Daten für die Längsschnittsanalyse zur Verfügung (Rücklaufquote: 97%). Im Retentionstest waren die Ergebnisse bei den Interventionsitems signifikant höher als bei den Kontrollitems der frauenheilkundlichen Fallfragen. In Bezug auf den zeitlichen Abstand zeigte sich eine erhöhte Retentionsrate bei zeitlich kürzerem Abstand.
Diskussion: Dies ist die erste Studie, die einen Effekt von testgestütztem Lernen auf das klinische Denken im Fach der Frauenheilkunde nachweisen konnte. In dieser Cross-over-Studie war das wiederholte Testen effektiver als das wiederholte fallbasierte Lernen allein im Rahmen der frauenheilkundlichen Lehre. Die curriculare Implementierung von longitudinalen Key-Feature-Tests kann somit die Lernergebnisse in der Frauenheilkunde verbessern.