gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Termi 2.0 – vom staubigen Studentenschreck zum klinisch orientierten Online-Kurs

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nicolas Krapp - Universität Augsburg, Department of Medical Education Augsburg (DeMedA), Augsburg, Deutschland
  • Jörg Marienhagen - Universität Augsburg, Department of Medical Education Augsburg (DeMedA), Augsburg, Deutschland
  • Lilian Ulhaas - Universität Augsburg, Department of Medical Education Augsburg (DeMedA), Augsburg, Deutschland
  • Thomas Rotthoff - Universität Augsburg, Department of Medical Education Augsburg (DeMedA), Augsburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV04-03

doi: 10.3205/21gma014, urn:nbn:de:0183-21gma0148

Published: September 15, 2021

© 2021 Krapp et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Der Augsburger Modellstudiengang Humanmedizin zeichnet sich durch horizontale und vertikale Integration sowie ein Blended-Learning-Konzept mit Online-Ressourcen zur Vor- und Nachbereitung der Präsenzeinheiten aus. Wie lässt sich ein Kurs zur Terminologie in ein solches Curriculum integrierten? Als Ziel wurde die Entwicklung eines Online-Kurses mit folgender Ausrichtung definiert:

  • Kontextbezogenes Erlernen von anatomischen/ klinischen Fachbegriffen
  • Mini-Propädeutikum im Hinblick auf frühen klinischen Unterricht (3. Woche)
  • Ärztliche Kommunikation: „Übersetzen“ medizinischer Befunde in patientenverständliche Alltagssprache
  • Einführung in den Umgang mit digitalen Lernressourcen

Methoden: Die Konzeption erfolgte auf Grundlage des AMEE-Guides 32 [1], Best-Practice-Beispielen [2], [3] sowie eigenen Erfahrungen mit dem Ziel, Terminologie nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug für das Verständnis anatomischer und klinischer Inhalte zu lehren.

Ergebnisse: Mit eXe Learning wurden Lernpakete erstellt, welche sich in Grundlagen, „Crashkurs Lateinische Grammatik“, Anatomie & Krankheitslehre, Diagnostik & Therapie sowie Klinische Anwendung aufteilten. Sie enthalten einen Mix aus Fließtexten, Vokabellisten, Grafiken, Tutorial-Videos, Flashcards, Foren, Fallstudien, klinischen Quizzes und echten Befunden mit Übersetzungsaufgaben. Alle Inhalte wurden den Studierenden auf der Plattform moodle zur Verfügung gestellt. Ein Assessment erfolgte mit formativen Quizzes sowie einer summativen Abschlussprüfung, in der die Fragen ebenfalls im klinischen Kontext eingebettet waren. Am Ende wurde ein Online-Evaluation mit EvaSys durchgeführt. Das Konzept als integrative, kontextbasierte Online-Einheit mit Einsatz verschiedenster Medien wird sehr gut evaluiert. 73.7% der Studierenden bevorzugen ein reines Online-Format, 96.3% schätzen die persönliche, lockere Ansprache. Einzelne Einheiten, die bereits tief in klinische Details einsteigen und nicht ausreichend verlinkt sind wurden kritisiert.

Diskussion: Die Lehre für die Terminologie kann in ein horizontal-vertikales Curriculum als Online-Kurs integriert werden. Durch enge Abstimmung mit den Lerninhalten der Anatomie und der klinischen Fächer hatte der Kurs in der Wahrnehmung der Studierenden eine hohe Relevanz. Für die Weiterentwicklung des Kurses sind eine noch stärkere Bedarfsorientierung, der Einbau von Aspekten des Game-Informed-Learnings, die verbesserte Interaktion durch Online-Konsultation und eine Video-Prüfung zur Befund-Übersetzung geplant.

Take Home Messages:

  • Terminologie kann und sollte integrativ vermittelt werden.
  • Der Kurs kann viele weitere Funktionen (klinische Propädeutik, Vertrautheit mit digitalem Lernen, ärztliche Kommunikation) erfüllen, wenn er in einem Gesamtkonzept integriert, online durchgeführt und klinisch ausgerichtet wird.
  • Studierende schätzen einen MedienMix, engen Kontakt zu den Kursverantwortlichen, ein modernes, nutzerorientiertes Design sowie eine Near-Peer-Ansprache.

Literatur

1.
Ellaway R, Masters K. AMEE Guide 32: e-Learning in medical education Part 1: Learning, teaching and assessment. Med Teach. 2008;30(5):455-473. DOI: 10.1080/01421590802108331 External link
2.
Martin JS, Kreiger JE, Apicerno AL. Effectiveness of a Hybrid Classroom in the Delivery of Medical Terminology Course Content. J Scholarship Teach Learn. 2015;15(5):72-81. DOI: 10.14434/uosotl.v15i5.13994 External link
3.
Marienhagen J. Klinisches Online-Propädeutikum: Medizinische Terminologie. Freiburg: Universität Freiburg; 2017.