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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Wer kann was am besten? – Eine fachbezogene Auswertung der M2-Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Heiner Averbeck - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Fachschaft Medizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
  • Vivian Blechschmidt - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Fachschaft Medizin Mannheim, Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV03-03

doi: 10.3205/21gma010, urn:nbn:de:0183-21gma0106

Published: September 15, 2021

© 2021 Averbeck et al.
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Fragestellung/Zielsetzung:

  • Können mithilfe einer fachbezogenen Auswertung der Ergebnisse des M2 Potenziale in der Examensvorbereitung innerhalb der Fakultäten identifiziert werden?
  • Können nationale Best-Practice Beispiele einzelner Fächer identifiziert werden?

Methoden: Um frühzeitig ihr Examensergebnis zu erfahren, geben mehr als 90% der Medizinstudierenden nach Absolvieren des M2 ihre Antworten bei MEDI-LEARN [https://medi-learn.de/statistik/extras/unistatistiken/] ein. Die kumulierten Daten stehen öffentlich zur Verfügung und geben den richtig beantworteten Anteil jeder Frage an. Die Fragen werden jeweils einem Fach (N=22) zugeordnet.

Um den unterschiedlichen Schweregrad der Fächer zu berücksichtigen, identifizierten wir „Klassenbeste“ jedes Fachs und die Differenz richtig beantworteter Fragen aller Fakultäten zu diesen „Klassenbesten“. Durch Multiplikation der Differenz mit der Fragenanzahl des entsprechenden Fachs ergibt sich für die Fakultäten (N=36) eine Übersicht an Fächern, die den größten Einfluss auf die M2-Ergebnisse der Fakultät haben.

Wir werteten die Daten der Jahrgänge Herbst 2018 bis Herbst 2020 (exklusive Frühjahr 2020) aus (N=20.907).

Ergebnisse: Innerhalb der Fakultäten lassen sich Stärken und Schwächen in den M2-Ergebnissen einzelner Fächer identifizieren. Die Spannweite zwischen dem stärksten und schwächsten Fach lag dabei zwischen 6,9 und 15,9 Prozentpunkten. Durch den Vergleich innerhalb der Fächer können Best-Practice Beispiele vermutet werden. Die Differenz zu den „Klassenbesten“ innerhalb der Fächer beträgt zwischen 0,0 und 17,9 Prozentpunkten. Durch Einbeziehung der Fragenanzahl wird eine Sensitivitätsanalyse der M2-Ergebnisse möglich.

Diskussion: Durch die fachbezogene Auswertung der M2-Ergebnisse wird den Fakultäten ermöglicht, die Lehre auf die Passgenauigkeit auf das M2 zu überprüfen. Je nach Zielsetzung von Fakultät und Fach kann überprüft werden, ob eine Anpassung der Lehre nötig und sinnvoll ist. Auch den Studierenden wird durch diese Auswertung ermöglicht, ihre Vorbereitung auf die spezifischen Stärken und Schwächen der Fakultät anzupassen. Durch einen Vergleich der Fachergebnisse zwischen den Fakultäten können Best-Practice Beispiele identifiziert und Lehrkonzepte miteinander verglichen werden.

Die Fächerzuordnung, die durch MEDI-LEARN [https://medi-learn.de/statistik/extras/unistatistiken/] durchgeführt wird, ist transparent dokumentiert. Die ausschließliche Zuordnung zu nur einem Fach bildet allerdings nicht zwingend die Realität der ärztlichen Praxis und der Lehre ab. Zusätzlich gibt die ärztliche Approbationsordnung Ziele des Medizinstudiums vor, die durch das M2 nicht überprüft werden, aber in der Einordnung der Ergebnisse berücksichtigt werden müssen.

Take Home Message: Für die einzelnen Fakultäten kann es bei der Lehrentwicklung sinnvoll sein, eine fachbezogene Auswertung der Examen zu nutzen, um die Studierenden besser auf den zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung vorzubereiten. Die hier dargestellten Ergebnisse bilden eine wichtige Ergänzung zu den Evaluationen der Fakultäten und Ergebnisberichten des IMPP.