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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! – Patientenzentrierte Kommunikation in der Apotheke

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tanja Hitzblech - Universität Bern, Abteilung für Unterricht und Medien, Bern, Deutschland
  • Beate Brem - Universität Bern, Abteilung für Unterricht und Medien, Bern, Deutschland
  • Daniel Bauer - Universität Bern, Abteilung für Unterricht und Medien, Bern, Deutschland
  • Verena Schröder - Universität Bern, Department for BioMedical Research, Bern, Deutschland
  • Carla Meyer-Massetti - Universität Bern, Berner Institut für Hausarztmedizin, Bern, Deutschland
  • Ulrich Woermann - Universität Bern, Abteilung für Unterricht und Medien, Bern, Deutschland
  • Kai Schnabel - Universität Bern, Abteilung für Unterricht und Medien, Bern, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV02-03

doi: 10.3205/21gma007, urn:nbn:de:0183-21gma0072

Published: September 15, 2021

© 2021 Hitzblech et al.
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Outline

Text

Problemstellung/ Ziele: Beim Versuch, in guter Absicht Patient*innen in Apotheken bestmöglich Beratung anzubieten, die an die Bedürfnisse und Erwartungen der Patient*innen angepasst sind und zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit beitragen, sind Pharmazeut*innen täglich aufs Neue gefordert [2]. Um situationsgerecht kommunizieren zu lernen, wird deshalb an der Uni Bern für den Masterstudiengang Pharmazie ein in Kleingruppen unterrichtetes Kommunikationstraining mit 28 Unterrichtseinheiten (UE) im 5. Studienjahr konzipiert.

Projektbeschreibung: Das Kommunikationstraining ist als hybrides Lernarrangement, parallel zu Praxiseinsätzen in der Apotheke, konzipiert und sieht unterschiedliche Übungsmöglichkeiten auf der Basis von Gesprächen mit Simulationspersonen (SP) vor. Eine Kombination aus synchroner und asynchroner Lehre soll Pharmazie-Studierende bestmöglich auf ihre spätere Tätigkeit im Offizin vorbereiten und ist auch mit den Inhalten des Clinical Skills Trainings und OSCE abgestimmt.

Jede der vier Lernblöcke umfasst sieben UE: Der Präsenzlehre vorgeschaltet sind zwei UE asynchronen Selbststudiums, in dem die Studierenden sich vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in der Lehrapotheke theoretisch mit Kommunikationskonzepten auseinandersetzen. Sie erarbeiten die Konzepte u.a. mithilfe von DocCom.Deutsch [1], d.h. medienunterstützten online Modulen zu Themen von Kommunikation im Gesundheitswesen.

Im synchronen Unterricht (4 UE) wird das zuvor theoretisch angeeignete Wissen in realitätsnahen Simulationen mit dafür trainierten SP angewendet. Im Rahmen eines Peer-Feedbacks werden praxisbegleitende Transferaufgaben ausgewertet. Nach der Präsenzveranstaltung schauen sich die Studierenden die Videosequenzen aus den SP-basierten Trainings an und leiten theoriebasiert daraus konkrete Schlussfolgerungen bzw. Lernziele für die alltägliche Praxis als Pharmazeut*innen ab (1 UE).

Ergebnisse: Es ist ein Unterrichtskonzept mit unterschiedlichen SP-Szenarien zum Umgang mit herausfordernden Situationen in der Patient-Pharmazeuten-Kommunikation entstanden, die über unterschiedliche didaktische Elemente Raum zur Reflexion bieten:

  • Termin: Einführung in patient*innenzentrierte Gesprächsführung & Informationen vermitteln
  • Termin: Shared Decision Making & Umgang mit Emotionen
  • Termin: Aufklärung und Einwilligung
  • Termin: Motivational Interviewing

Die Studierenden lernen, unterschiedliche Eigenschaften und Verhaltensweisen der Interaktionspartner*innen wahrzunehmen und darauf in z.B. Aufklärungs- und Beratungsgesprächen oder in Notfallsituationen zu reagieren.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Studierenden schulen ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen anhand konkreter Situationen mit unterschiedlichen Beratungsanlässen, werden auf kommunikative Herausforderungen in der Apotheke vorbereitet und lernen, auf Patient*innen mit unterschiedlichen Beratungsanlässen angemessen und professionell zu reagieren.


Literatur

1.
Daetwyler C, Guttormsen S, Langewitz W, editors. DocDom.Deutsch. Die Lernplattform für Kommunikation im Gesundheitswesen. Bern: Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre; 2011. Zugänglich unter/available from: https://doccom.iml.unibe.ch External link
2.
Wolters M, van Paassen JG, Minjon L, Hempenius M, Blokzijl MR, Blom L. Design of a Pharmacy Curriculum on Patient Centered Communication Skills. Pharmacy (Basel). 2021;9(1):22. DOI: 10.3390/pharmacy9010022 External link