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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Die Freiburger Famulaturreifeprüfung: Performance der Medizinstudierenden in 6 verschiedenen Prüfungsmodulen

Meeting Abstract

  • Julia Seyfert - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Louise Vera Hilmer - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Tina Rombach - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Paul Brettel - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Silke Jochem - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Elena Hanisch - Universitätsklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-023

doi: 10.3205/20gma086, urn:nbn:de:0183-20gma0866

Published: November 18, 2020

© 2020 Seyfert et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: An der Universität Freiburg werden seit dem WS 13/14 ein Untersuchungskurs für Medizinstudierende der Vorklinik sowie ein Famulaturreifekurs für das erste klinische Semester angeboten, nach welchem die Studierenden eine Famulaturreifeprüfung absolvieren. Dort können ihre praktischen Fertigkeiten hinsichtlich der Untersuchungstechniken sowie ihr theoretisches Hintergrundwissen unter Beweis stellen. Wir untersuchten die Prüfungsergebnisse der Medizinstudierenden hinsichtlich signifikanter Stärken und Schwächen.

Methoden: Bei der Famulaturreifeprüfung wird eines von 6 Modulen (Abdomen, Nervensystem, Herz/Lunge, Knie, Wirbelsäule, Kopf/Hals) abgeprüft, wobei die Studierenden jeweils 7 Minuten Zeit für die Demonstration der Untersuchung eines Tandempartners und 3 Minuten Zeit für theoretische Fragen haben. Die Prüfung wird mithilfe standardisierter Checklisten, in denen pro Modul modulspezifische Parameter wie die Inspektion und Untersuchung, sowie allgemeine Aspekte wie Händedesinfektion, Struktur und das Handlungs- und Begründungswissen mit Einzelpunktzahlen von dem Prüfer und dem Prüfungsbeisitzer bewertet werden können, durchgeführt. Die Gesamtpunktzahl beträgt in jedem Modul 32 Punkte. Es wurden deskriptive Auswertungen erstellt und t-Tests berechnet.

Ergebnisse: Im Wintersemester 2019/2020 nahmen 256 Medizinstudierende an der Famulaturreifeprüfung teil. Pro Modul wurden 41-46 Studierende geprüft. Im Modul Wirbelsäule wurden im Durchschnitt 22,54 (SD 8,85) Punkte erreicht und im Modul Abdomen wurden im Durchschnitt 26,35(SD 3,09) Punkte erreicht. Die Punktzahlen der anderen Module lagen dazwischen. Es waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den erreichten Gesamtpunktzahlen festzustellen (p>0,05).

Diskussion: Trotz ausreichend großer Gruppengröße waren zwischen den erreichten Gesamtpunktzahlen keine Unterschiede festzustellen, was darauf hindeutet, dass die Studierenden auf alle Module ähnlich gut vorbereitet waren. Das Modul mit der im Durchschnitt am geringsten erreichten Gesamtpunktzahl war „Wirbelsäule“, was daran liegen könnte, dass die Prüfungsanweisung die Prüfung der Reflexe beinhaltete, was für die Studierenden der Vorklinik möglicherweise noch nicht greifbar ist. Das Modul Abdomen wurde im Durchschnitt am besten bewertet, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass die Untersuchung des Abdomens für die Studierenden leichter verständlich ist.

Take home messages: Die Famulaturreifeprüfung ist ein geeignetes Format für das Üben und Vertiefen des theoretischen Hintergrundwissens sowie der im U-Kurs erlernten Untersuchungstechniken. Die erreichten Gesamtpunktzahlen zeigen, dass die Studierenden insgesamt sehr gut abgeschnitten haben und für Famulaturen vorbereitet sind.