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Strukturierte praktische Untersuchungsfertigkeiten im Fach der Frauenheilkunde
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Published: | November 18, 2020 |
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Hintergrund: Die praktischen Untersuchungsfertigkeiten im Bereich der Frauenheilkunde werden an der Universität Bonn im Rahmen des Kursus „Grundlagen klinischer Untersuchungen“ (GKU) unterrichtet. Dabei erschweren begrenzte personelle Ressourcen sowie die Notwendigkeit zur Wahrung der Intimsphäre der Patientinnen die Untersuchungsmöglichkeiten. Ein möglicher Lösungsansatz für das Problem stellt die Integrierung eines strukturierten praktischen Unterrichts (Skills Training) [1] an geeigneten geburtshilflichen und gynäkologischen Modellen durch speziell geschulte studentische Ausbilder (Peer Teacher) dar [2].
Methode: Im Rahmen der Implementierung und Strukturierung eines neuen Untersuchungskurses in der Universitätsfrauenklinik Bonn wurde im Rahmen einer Gebrauchstauglichkeitsumfrage des Nationalen Kompetenzorientieren Lehrplan in der Medizin (NKLM) auch die möglichen praktischen Untersuchungsfertigkeiten ermittelt. Dabei wurden im Rahmen einer Gebrauchstauglichkeitsanalyse die spezifischen Inhalte der Kurse festgelegt, welche in einem strukturierten Kurskonzept von drei aufeinanderfolgenden Terminen vermittelt werden.
Ergebnisse: Das aufeinander aufbauende und integrative Kurskonzept, welches im Herbst 2019 in den GKU integriert wurde, umfasste die Grundzüge der gynäkologischen Anamnese, Fertigkeiten einer senologischen Untersuchung und die Risikoidentifizierung von Mutterpässen. Dabei zeigte sich in den Evaluationen (n>60), dass das neues Kurskonzept von den Studierenden sehr gut aufgenommen wurde. Ebenfalls wurde im Kurs eine MiniCEX- durchgeführt. Dabei wurden die praktischen Untersuchungsfertigkeiten gestärkt, welche zukünftig in ein OSCE-Gesamtkonzept für klinische Untersuchungsfertigkeiten integrativ eingebunden werden.
Fazit: Ein im Curriculum fest verankertes Training praktischer frauenärztlicher Fertigkeiten durch Peer Teacher erscheint geeignet, die praktische Ausbildung in der Frauenheilkunde zu verbessern. Dabei können gut ausgebildete studentische Tutoren die Grundprinzipien bestimmter praktischer ärztlicher Fertigkeiten (Untersuchungstechniken u.ä.) ebenso erfolgreich vermitteln wie postgraduierte Dozenten.
Literatur
- 1.
- Topping KJ. The effectiveness of peer tutoring in further and higher education: a typology and review of the literature. High Educ. 1996;32(3):321-345. DOI: 10.1007/EB00138870
- 2.
- Frobenius W, Ganslandt T, Jünger J, Beckmann M, Cupisti S. Effekte von Peer Teaching in einem geburtshilflich-gynäkologischen Praktikum. Geburtshilfe Frauenheilkd. 2009;69(9):848-855. DOI: 10.1055/s-0029-1185748