gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Der Weg zur virtuellen Realität: Empfehlungen für die Implementierung von VR in der medizinischen Lehre

Meeting Abstract

  • Robert Schafnitzel - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum eEducation in der Medizin BW, Ulm, Deutschland
  • Matthias Bunk - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum eEducation in der Medizin BW, Ulm, Deutschland
  • Jasmin Lehmann - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum eEducation in der Medizin BW, Ulm, Deutschland
  • Felix Heindl - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum eEducation in der Medizin BW, Ulm, Deutschland
  • Wolfgang Öchsner - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Anästhesiologie, Ulm, Deutschland
  • Claudia Grab-Kroll - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Ulm, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-021

doi: 10.3205/20gma025, urn:nbn:de:0183-20gma0254

Published: November 18, 2020

© 2020 Schafnitzel et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: In den nächsten fünf Jahren soll Virtual Reality (VR) allein in Deutschland 11 Milliarden Euro zusätzlich zum Bruttoinlandsprodukt beitragen [1]. Das Gesundheitswesen hat bei dieser Schätzung einen bedeutenden Anteil, da die Technologie zunehmend auch in der Patientenversorgung (z.B. Schmerzlinderung und Rehabilitation nach Schlaganfällen) und in der medizinischen Aus- und Weiterbildung (z.B. Notfallmedizinische Simulationen und Chirurgie-Trainings) eingesetzt wird. Angesichts dieser rasanten Entwicklung sehen sich medizinische Fakultäten vor der Aufgabe, das häufig noch unbekannte Medium nachhaltig in der Lehre zu implementieren und den Studierenden den kompetenten Umgang mit VR zu vermitteln. Das „Kompetenzzentrum eEducation in der Medizin Baden Württemberg“ hat diesen Trend früh erkannt und Anfang 2018 das erste medizinische VR-Lab im deutschsprachigen Raum eröffnet, um als Early Adopter in der Medizin qualitative und quantitative Erfahrungswerte für die Lehre zu generieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Beitrag als Empfehlungen für die zielführende Implementierung von VR zusammengefasst und interuniversitär geteilt.

Methoden: In der bisher 30-monatigen Laufzeit des VR-Labs wurden sowohl praktische Erkenntnisse zur Einrichtung und Betreuung eines VR-Labs gewonnen als auch teilstandardisierte Evaluationen zum virtuellen Lernangebot (z.B. eine klinische Notfallsimulation und ein VR-DICOM Viewer) durchgeführt. Für die quantitative Evaluation wurden Studierende unter anderem zum motivationalen Anreiz, zur User Experience und zum subjektiven Mehrwert von VR als Lernmedium befragt. Aus diesen Erfahrungswerten wurden Tipps und Anregungen formuliert, die sich von der Planung über die Umsetzung bis zur Evaluation von VR-basierter Lehre erstrecken.

Diskussion und Take home messages: Ein bedeutender Faktor beim Einsatz von VR sind beispielweise die häufig gegenläufigen Erwartungen von Lehrverantwortlichen und Studierenden. Während Lehrende tendenziell Vorbehalte gegenüber dem didaktischen Einsatz von VR haben und auf berechtigte Kritik verweisen, stehen Studierende der technischen Neuerung nicht nur offen gegenüber, sondern wünschen sich diese sogar vermehrt im Studium. Um VR langfristig zielführend in der Lehre zu implementieren, müssen beide Stakeholder in der Planung berücksichtigt und eingebunden werden. Empfehlungen wie diese werden mit Bezug auf den aktuellen Forschungsstand, die fortschreitende technische Entwicklung und standortspezifische Erfahrungen verdeutlicht und diskutiert.


Literatur

1.
pwc. Seeing is believing. pwc; 2019. p.20. Zugänglich unter/available from: https://www.pwc.com/seeingisbelieving External link