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Steigerung von Interrater-Reliabilitäten im Münsteraner Studierfähigkeitstest
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Published: | November 24, 2017 |
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Das Ziel von Optimierungen des Auswahlprozesses zum Medizinstudium sollte stets eine hohe Reliabilität und Validität sein. Als Maß für die Genauigkeit von Messungen im MMA (Multiple Mini Aktionen)-Teil des Studierfähigkeitstest in Münster wird die Übereinstimmung zwischen JurorInnen herangezogen. Maßnahmen, die bereits mit zufriedenstellenden Interrater-Reliabilitäten einhergingen, sind u.a. die Schulung von JurorInnen mit praktischen Probeläufen und die Nutzung verhaltensverankerter Rating-Skalen. Verbesserungspotenzial wurde in der spezifischen Darstellung unterschiedlicher Rollen durch die SimulationsbewerberInnen im Rahmen der Schulung identifiziert.
Die Schulung der JurorInnen im Münsteraner Studierfähigkeitstest beinhaltet das Kennenlernen des Inhalts und der zu beurteilenden Dimensionen der jeweiligen MMA-Station, die Kenntnis von Urteilsfehlern und der entsprechenden Gegenmaßnahmen sowie die Durchführung praktischer Probedurchläufe zum Abgleich des Erwartungshorizontes. Bislang wurde die Darstellung der SimulationsbewerberInnen dem Zufall überlassen. Zum Studierfähigkeitstest im WS 2016 studierten die SimulationsbewerberInnen anhand von Skripten erstmalig spezifische Rollen ein, die insgesamt ein großes Spektrum an beobachtbarem Verhalten eröffneten. Dies sollte die Entwicklung eines gemeinsamen Bewertungsstandard im Schulungsprozess positiv beeinflussen.
Bei fünf von neun Stationen waren deutliche Steigerungen der Interrater-Reliabilitäten im Vergleich zum SS 2016 zu verzeichnen (Cohens q rangierte von .2 bis .63), eine Station ergab einen Effekt in umgekehrter Richtung (Cohens q von .2) und bei drei Stationen gab es keine Veränderung.
Bereits zufriedenstellende Interrater-Reliabilitäten im MMA wurden in den meisten Stationen weiter gesteigert. Auch wenn der Einfluss konfundierender Variablen nicht auszuschließen ist, könnten diese Effekte auf die aktive Verbesserung der Schulung der JurorInnen zurückgehen.