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Wissenschaftliches Zertifikatsangebot zur interprofessionellen Kompetenzentwicklung für Angehörige der Gesundheitsberufe – Konzeption, Pilotierung und Evaluation
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Published: | November 24, 2017 |
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Hintergrund: Interprofessionelle Zusammenarbeit wird für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung vorausgesetzt.[1], [2], [3]. Da Fort- und Weiterbildungen den Bedarf unzureichend adressieren, sind Hochschulzertifikate erforderlich. Das innerhalb des BMBF geförderten Verbundprojekts „Kompetenzentwicklung von Gesundheitsfachpersonal im Kontext des lebenslangen Lernens“ (KeGL) verortete Teilprojekt „KamKoS“ beleuchtet Kompetenzanforderungen und Weiterbildungsbedarfe interprofessioneller Zusammenarbeit und Schnittstellenmanagement. Im Rahmen des Vortrages werden das Zertifikatsangebot „Interprofessionelle Kommunikation“ und Ergebnisse der Pilotierung präsentiert.
Fragestellung: Die Analyse von Lehrplänen zielte auf interprofessionelle Lerninhalte und -ziele. Im Rahmen der Literaturrecherche wurde die Frage „Welche Kompetenzen interprofessioneller Kooperation und Schnittstellenmanagement werden in der Forschung beschrieben“ beantwortet. In Expertenrunden und -interviews wurden Kompetenzanforderungen und -bedarfe entwickelt.
Methodik: Es wurden Lehrpläne der Therapie- und Pflegeberufe und Weiterbildungen in Deutschland analysiert (Ist-Analyse). Zudem wurden eine systematische Literaturrecherche, Expertenrunden (N = 5) und -interviews (N = 27) durchgeführt (Soll-Analyse).
Ergebnisse: „Interprofessionelle Kommunikation“ stellt eine zentrale Kompetenzanforderung interprofessioneller Zusammenarbeit dar. „Kommunikation“ wird eher professionsspezifisch und weniger im interprofessionellen Kontext praktiziert. Aufgrund der Weiterbildungsbedarfe umfasst das Zertifikatsangebot die Anwendung eines Modells interprofessioneller Fallbesprechungen einschließlich eines gemeinsamen Verständnisses einer Fachsprache.
Diskussion/Schlussfolgerung: Zentral ist die Umsetzung interprofessioneller Kommunikationsstrukturen und -strategien. Das Zertifikatsangebot bietet Angehörigen der Gesundheitsberufe die Möglichkeit, interprofessionelle Kommunikation in die Berufspraxis zu transferieren.
Literatur
- 1.
- Harden RM. Multiprofessional education: Part 1 - effective multiprofession-al education: a three-dimensional perspective. AMEE guide No. 12. Med Teach. 1998;20(5):402-408. DOI: 10.1080/01421599880472
- 2.
- Reeves S, Zwarenstein M, Goldmann J, Barr H, Freeth D, Hammick M, Koppel I. Interprofessional education: effects on professional practice and health care outcomes. Cochrane Database Syst Rev. 2008;(1):CD002213. DOI: 10.1002/14651858.CD002212.pub.2
- 3.
- Thistlethwaite J, Moran M; on behalf of the World Health Organization Study Group on Interprofessional Education and Collaborative Practice. Learning outcomes for interprofessional education (IPE): Literature review and synthesis. J Interprof Care. 2010;24(5):503-513. DOI: 10.3109/13561820.2010.483366