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Werden soziale Determinanten von Gesundheit im Medizinstudium abgebildet? Eine semiquantiative Inhaltsanalyse von zentralen Dokumenten
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Published: | November 24, 2017 |
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Zielsetzung: Sozialen Determinanten von Krankheit und Gesundheit (SDHs) beschreiben gesundheitsrelevante Bedingungen, in die Menschen hineingeboren werden, unter denen sie aufwachsen, leben, arbeiten und altern. Über ökonomische, psychosoziale, soziokulturelle und verhaltensbezogene Mechanismen beeinflussen sie die Verteilung von Gesundheit und Krankheit in Gesellschaften ebenso wie die Verwirklichungschancen von Individuen. Ihnen kommt daher in der Primärprävention genauso wie als Bedingungen einer funktionierenden Gesundheitsversorgung eine zentrale Rolle zu.
Vor diesem Hintergrund ruft die “Commission on the Social Determinants of Health” der Weltgesundheitsorganisation dazu auf, Personen, die in Gesundheitsberufen tätig sind, stärker darin aus- und fortzubilden SDHs zu erkennen, zu verstehen und auf sie einwirken zu können. Diese Studie untersucht, wie stark und in welcher Form SDH im Medizinstudium der ärztlichen Ausbildung in Deutschland abgebildet werden.
Methoden: Diese semi-quantitative Studie nutzt die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring um vier zentrale Dokumentengruppen der medizinischen Ausbildung zu untersuchen: den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin, den IMPP-Gegenstandskatalog für den schriftlichen Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung, vier Prüfungen des 2. Abschnitts der ärztlichen Prüfung, sowie eine weit verbreiteten Lernplattform für den 2. Abschnitt der ärztlichen Prüfung (AMBOSS®). In einem gemischt induktiv-deduktiven Prozess wurde auf Basis des Berichtes der WHO-Commission [1] ein Codesystem mit 13 SDH-Kategorien entwickelt und in einem pre-test auf die inter- und intra-coder Reliabilität geprüft. Im Anschluss kodierten zwei AnalystInnen unabhängig voneinander die vier Dokumentengruppen. Differenzen wurden in Diskussion mit einem dritten Analysten gelöst. Auf Basis der Kodierungen wird eine quantitative Auswertung stattfinden, welche Häufigkeiten, Muster und Kontext der SDH-Kategorien beschreiben wird.