gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Die Medizin der Zukunft aus Sicht des Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Maximilian Wollsching-Strobel - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
  • Michaela Zupanic - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
  • Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc211

doi: 10.3205/17gma211, urn:nbn:de:0183-17gma2115

Published: November 24, 2017

© 2017 Wollsching-Strobel et al.
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Text

Die Reformierung des Medizinstudiums ist Gegenstand aktueller Diskussion. Im Masterplan Medizinstudium 2020 sollen konkrete Vorschläge erarbeitet werden, um künftige Medizinerinnen und Mediziner besser für die Zukunft auszubilden [1]. Diese Arbeit soll dazu beitragen, Anregungen durch den Blickwinkel der Patientinnen und Patienten zu generieren um dadurch Thesen für eine fundierte Ausbildung abzuleiten.

Es wurden n=15 Patienteninterviews geführt. Diese waren zum Zeitpunkt des Interviews in ärztlicher Behandlung, 9 in stationärer, 6 in ambulanter. Insgesamt wurden 4:02:54 Stunden transkribiertes Interviewmaterial ausgewertet. Im Mittel betrug die Interviewzeit 16:12 Minuten. Das Durchschnittsalter der Stichprobe ist 57 Jahre. Es nahmen 9 Probandinnen und 6 Probanden teil. Per qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz [2], Mayring [3] und der Grounded Theory wurden inhaltstragende Kontexteinheiten extrahiert und in mehreren Durchläufen mittels MaxQDA [4] computergestützt Kategorien geformt.

Es wurden 389 inhaltstragende Kontexteinheiten extrahiert und zu folgendem Kategoriensystem verdichtet: K1 Science-Fiction-Medizin, K2 Die Gesellschaft und der Patient, K3 Berufliches Umfeld und Gesundheitssystem, K4 Studium und Weiterbildung, K5 Wertesystem und Motivation, K6 Psychosoziale Kompetenzen, K7 Medizinisch-fachliche Kompetenzen. Jede Kategorie enthält Subkategorien. K1-3 fallen unter die Rubrik „Die Medizin der Zukunft“. K4-7 unter „MedizinerIn der Zukunft“.

Die Einzelanalyse zeigt, dass neben den Fachkenntnissen die psychosozialen Kompetenzen der Medizinerin, des Mediziners wichtig sind. Trotz des stark wahrgenommenen Zeitdrucks erwarten die Patientinnen und Patienten eine empathische Wegbegleitung, mit der sie in der immer komplexeren Medizin durch verständliches Erklären zu gleichberechtigten InteraktionspartnerInnen werden. Zeit und Ressourcenmanagement sind für Medizinerinnen und Mediziner ebenso wichtig, wie die am Patientenkontakt orientierte praxisnahe Ausbildung.


Literatur

1.
CDU, CSU, SPD. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Deutschlands Zukunft gestalten. 18. Legislaturperiode. Berlin: CDU, CSU, SPD; 2013. S.81-82.
2.
Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung, Vol. 3., überarb. Auflage. Weinheim, Basel: Beltz Verlag; 2012.
3.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken, Vol. 12. Weinheim, Basel: Beltz Verlag; 2015.
4.
Consult. MAXQDA, Software für qualitative Datenanalyse, 1989-2016, VERBI Software. Berlin: Consult. Sozialforschung GmbH; 2016.