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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Funktioniert der “Testing Effect“ auch online? Implementierung des „Testing Effects“ in eine e-Learning-Umgebung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Joy Backhaus - Uniklinikum Würzburg, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung Würzburg, Würzburg, Germany
  • Debora Jeske - University College Cork, School of Applied Psychology, Cork, Ireland
  • Herbert Poinstingl - University of Vienna, Faculty of Psychology, Wien, Austria
  • Sarah König - Uniklinikum Würzburg, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung Würzburg, Würzburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc199

doi: 10.3205/17gma199, urn:nbn:de:0183-17gma1991

Published: November 24, 2017

© 2017 Backhaus et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Integration adaptiver Hilfestellungen (Prompts) in E-Learning-Umgebungen hat sich als effektives Mittel zur Verbesserung der Lernleistung erwiesen. Basierend auf dem Testing-Effect [1] wurde ein personalisierter, adaptiver Ansatz zur Verbesserung der Lernleistung entwickelt [2]. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Testing-Effect mittels eines Assessment-Prompts in eine E-Learning-Umgebung zu transferieren und anschließend zu prüfen, ob Studierende eine bessere Leistung zeigen.

Material/Methoden: Es wurden zwei E-Module zur interdisziplinären Teamarbeit nach Tuckman und Jensen [3] sowie zu gesundheitsrelevanten Implikationen von Schichtarbeit entwickelt und an vier Universitäten (angloamerikanischer Raum und Deutschland) in Studiengängen zu Lebenswissenschaften implementiert. Studierende der Experimentalgruppe (EGn=413) erhielten im Gegensatz zur Kontrollgruppe (KGn=243) den Assessment-Prompt. Dieser wurde immer dann präsentiert, wenn Teilnehmer der EG ein hohes Kognitionsbedürfnis sowie sehr gute, selbsteingeschätzte Lernfortschritte angaben. Der Prompt forderte Studierende auf, Kernaspekte der zuvor präsentierten Lerninhalte stichpunktartig wiederzugeben. Die Testperformanz wurde durch eine Multiple Choice-Prüfung am Ende des jeweiligen Moduls erhoben.

Ergebnis: Zwischen EG und KG fand sich ein signifikanter Leistungsunterscheid (p<.001) unabhängig vom Modulinhalt. Studierende, die den Assessment-Prompt präsentiert bekamen, erzielten durchschnittlich zwölf Punkte und ließen nur drei korrekte Antworten aus. Die KG erzielte lediglich zehn Punkte und ließ fünf korrekte Antworten aus.

Ausblick: Mithilfe des Assessment-Prompts ist es gelungen den Testing-Effect in eine e-Learning Umgebung zu transferieren Derzeit wird eine weitere Studie konzipiert, in der die Effektivität des Assessment-Prompts unabhängig von Lerncharakteristiken in einer e-Learning-Umgebung untersucht werden soll.


Literatur

1.
Nungester RJ, Duchastel PC. Testing versus review: Effects on retention. J Educ Psychol. 1982;74(1):18. DOI: 10.1037/0022-0663.74.1.18 External link
2.
Backhaus J, Jeske D, Poinstingl H, Koenig S. Assessing Efficiency of Prompts Based on Learner Characteristics. Computer. 2017;6(1):7. DOI: 10.3390/computers6010007 External link
3.
Tuckman BW, Jensen MA. Stages of small-group development revisited. Group Organiz Stud. 1997;2(4):419-427. DOI: 10.1177/105960117700200404 External link