gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Wirksamkeit theoriegestützter Kommunikationstrainings bei Medizinstudierenden

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Michael Sommer - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Dresden, Germany
  • Tobias Weber - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Dresden, Germany
  • Sandra Angela Murano - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Dresden, Germany
  • Mike Hänsel - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Dresden, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc173

doi: 10.3205/17gma173, urn:nbn:de:0183-17gma1739

Published: November 24, 2017

© 2017 Sommer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Kommunikative Kompetenzen sind erlernbar. Aber welche Methoden für die Vermittlung ärztlicher Gesprächsführung sind effektiv? Im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden werden in Kleingruppentrainings kommunikative Kompetenzen durch studentische TutorInnen theoretisch vermittelt und in Rollenspielen mit SimulationspatientInnen (SP) angewendet. Dieses Konzept soll auf seine Wirksamkeit hin überprüft werden.

Methode: Im Rahmen einer experimentellen Studie im August 2016 wurden BewerberInnen für das Medizinstudium (N=164) zwei Gruppen randomisiert zugeordnet. Die Interventionsgruppe erhielt einen videovermittelten Vortrag zur patientenzentrierten Gesprächsführung. Der Vergleichsgruppe wurden keine Informationen zur Gesprächsführung vermittelt. Im Anschluss führten beide Gruppen ein Anamnesegespräch mit einem SP. Nach dem Gespräch wurde die ärztliche kommunikative Kompetenz durch Selbst-und Fremdeinschätzungen mit der Dresdner Checkliste für ärztliche Kommunikation (DDChäK) erhoben.

Ergebnisse: Die Probanden der Kontrollgruppe schätzten ihre Performance tendenziell besser ein als die Probanden der Interventionsgruppe (M-Kontr=12,81; M-Interv=12,26). Die Mittelwertunterschiede für die Selbsteinschätzung der Gesprächsqualität zwischen den Gruppen sind nicht-signifikant (t (143.906)=-1.48, p=.14, d=-.25). Des Weiteren wird untersucht, inwieweit die Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung durch den SP übereinstimmt.

Diskussion: Offensichtlich hatte der Video-Vortrag nur einen schwachen Einfluss auf die Selbsteinschätzung der Probanden. Die tendenziell negativere Selbsteinschätzung der Interventionsgruppe kann daher rühren, dass sie die vermittelten Gesprächsführungstechniken als Maximen verstanden wurden. Bezüglich der Fremdeinschätzung wird angenommen, dass TeilnehmerInnen, die das Video-Tutorial gesehen haben besser vom SP beurteilt werden als TeilnehmerInnen in der Kontrollgruppe.


Literatur

1.
Kurtz S, Silverman J, Draper J. Teaching and Learning Communication Skills in Medicine. Boca Raton: CRC Press; 2005
2.
Murano SA. Dresdner Checkliste für ärztliche Kommunikation - Validierung eines Messinstrumentes kommunikativer Kompetenzen von Medizinstudierenden in simulierten Arztgesprächen mit Standardisierten Patienten. Dresden: TU Dresden; 2005.
3.
Hudson J, Tonking A. Clinical skills education: outcomes of relationships between junior medical students, senior peers and simulated patients. Med Educ. 2008;42(9):901-908. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2008.03107.x External link