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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Warum sind im studentischen kompetenzorientierten Progresstest in jedem Studienjahr etwa 25% der Antworten falsch?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Stefan Wagener - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Germany
  • Andreas Fleig - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Germany
  • Andreas Möltner - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc157

doi: 10.3205/17gma157, urn:nbn:de:0183-17gma1579

Published: November 24, 2017

© 2017 Wagener et al.
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Text

Zielsetzung: Ein Hauptziel des studentischen kompetenzorientierten Progresstests ist es, den Lernfortschritt von Studierenden im Verlauf der Studienjahre darzustellen. Ein wesentlicher Teil dieses formativen Tests besteht dabei aus MC-Fragen, die auch mit „Weiß nicht“ beantwortet werden können. Generell zeigt sich, dass im Verlauf der Studienjahre wie erwartet die korrekten Antworten zunehmen und die „Weiß nicht“-Antworten abnehmen, die Falschantworten in den Studienjahren bleiben jedoch nahezu gleich bei ca. 25%. Dies gilt auch bei inhaltlicher Differenzierung nach Fächergruppen und Kompetenzbereichen, weshalb eine detaillierte Analyse des Antwortverhaltens erfolgte.

Methoden: Der Test findet online in einem Zeitraum von vier Wochen gegen Ende eines Jahres statt. 2016 wurde der Test an 15 Fakultäten angeboten. Auf Basis der Antworten wurden die Gruppen „Vorsichtige“ und „Vielkreuzer“ bzw. in „High-Scorer“ und „Low-Scorer“ differenziert und deren Ergebnisse auf das Studienjahr bezogen analysiert.

Ergebnisse: Im Jahr 2016 haben 891 Studierende den Test vollständig abschlossen. Wie zu erwarten machen „Vielkreuzer“ in allen Jahren signifikant mehr Falschantworten als „Vorsichtige“. Die „High-Scorer“ geben in den ersten beiden Studienjahren mehr Falschantworten als die „Low-Scorer“, was sich ab dem dritten Studienjahr umkehrt. Korrigiert man bei den „Vorsichtigen“ um die Ratewahrscheinlichkeit, zeigen sich bei der Gesamtpunktzahl kaum Unterschiede zu den „Vielkreuzern“.

Diskussion: Der generelle Effekt von ca. 25% Falschantworten pro Studienjahr kann als eine inhaltsunabhängige Konsequenz des Antwortverhaltens angesehen werden. Die Daten lassen den Schluss zu, dass auch im studentischen Progresstest das aus den summativen Prüfungen bekannte Verhalten, bei „Nicht-Wissen“ besser zu raten, zum Tragen kommt und dieser Effekt allein dafür verantwortlich ist, das über die Studienjahre hinweg ein nahezu gleichbleibender Anteil von Falschantworten beobachtet wird.


Literatur

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Medical Education Research - Lehrforschung im Netz BW (MERLIN) [Internet]. Tübingen: Kompetenzzentrum für Medizindidaktik Baden-Württemberg der Medizinischen Fakultät Tübingen. Zugänglich unter/available from: http://www.merlin-bw.de External link
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