gms | German Medical Science

Hintergrund und Fragestellung: Der Bedeutungszuwachs didaktischer Aspekte in der medizinischen Ausbildung hat über die letzten Jahrzehnte zur Entwicklung spezieller Postgraduiertenstudiengänge der Medizindidaktik geführt. Im Jahr 2016 wurden von der World Federation for Medical Education Standards zur Bewertung dieser Programme benannt, zu welchen die Abschlussrate als wichtiges Outcome-Kriterium gehört [1]. Da Erfahrungen über Determinanten der Abschlussraten in postgradualen Studiengängen kaum vorliegen [2] untersucht dieser Beitrag individuelle sowie institutionelle Einflussfaktoren der Abschlussraten des Studienganges MME(Master of Medical Education)-Deutschland.

Material/Methoden: Die Datengenerierung erfolgte durch eine semistrukturierte Online-Befragung. Neben soziodemographischen Informationen wurden anhand von 21 überwiegend geschlossenen Items verschiedenste Aspekte des Studienganges erfasst. Für diese wurde mittels Time-to-event-Analyse der Einfluss auf einen erfolgreichen Studienabschluss geschätzt.

Ergebnisse: An der Befragung beteiligten sich 157 (64%) der insgesamt über 10 Kohorten verteilten 246 ehemaligen Studierenden des MME. Auffällig war der Befund, dass über 50% der Befragten die Unterstützung an der eigenen Heimatfakultät als unzureichend einschätzten. Als kritische Faktoren konnten der Grad der Selbstorganisation, längerfristige Unterbrechungen sowie Schwierigkeiten bei der Themenauswahl der Masterarbeit herausgearbeitet werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt auf, dass neben individuellen Faktoren vor allem externe institutionelle Aspekte mit den Abschlussraten des MME assoziiert sind. Die Defizite in der Unterstützung durch die Heimatfakultäten spiegeln dabei das derzeitige nationale Umfeld der Ausbildungsforschung und Medizindidaktik wider. Daher wurden im Studiengang zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen initiiert. Zukünftige Analysen werden deren Potential zur verstetigten Etablierung und Qualitätsverbesserung aufzeigen.