Article
Unterschiede in der Wertung von Auswirkungen, Gründen und Hindernissen (Faktoren) in der interprofessionellen Teamarbeit
Search Medline for
Authors
Published: | November 24, 2017 |
---|
Outline
Text
Hintergrund und Fragestellung: Eine erfolgreiche interprofessionelle Teamarbeit ist an viele Faktoren geknüpft. Im Workshop mit Studierenden der Humanmedizin und Auszubildenden der Pflege wurde die Sicht auf Auswirkungen, Gründe und Hindernisse einer gelungenen Arbeit im interprofessionellen Team vor und nach der Workshop-Teilnahme erhoben. Ziel war es, die Bedeutsamkeit der Faktoren und Effekte der Messzeitpunkte, der Berufsgruppen und der Geschlechter zu untersuchen.
Material/Methoden: Eine Liste mit Faktoren wurde basierend auf dem IPEC-Panel [1] entwickelt. Die TeilnehmerInnen (TN) der Workshops (3 Termine zu je 5 Unterrichtsstunden) wählten jeweils 3 aus 14 Faktoren aus. Sie schätzten ein, was die Gründe für schlechte Zusammenarbeit und für gelungene Kommunikation sind sowie welche Auswirkungen eine erfolgreiche Teamarbeit auf ihre Mitglieder und die Patientenversorgung hat.
Ergebnisse: Die Einschätzungen der TN (N=98) zeigten unterschiedliche Wertungen der Faktoren (Chi-Quadrat-Test). Während „Konkurrenz“ von den Männern als der wichtigste Grund für schlechte interprofessionelle Arbeit wahrgenommen wird, sehen Frauen das Hauptproblem in der „fehlenden Information“. Der Vergleich der Berufsgruppen zeigt, dass Studierende „Konkurrenz“ hinderlicher als Auszubildende wahrnehmen, während diese stärker „fehlende Information“ und „Hierarchiegefälle“ als Hindernisse empfinden. Das Absolvieren des Workshops führte zu einer signifikanten Zunahme in der Wertung des „gemeinsamen Ziels“, während das „Hierarchiegefälle“ danach als weniger wichtig eingestuft wurde.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Teilnahme am interprofessionellen Workshop führte zu Veränderungen im Hinblick auf die Wertung der Hindernisse für eine interprofessionelle Teamarbeit. Des Weiteren existierten auch geschlechts- und berufsgruppenspezifische Unterschiede. Die Kenntnis der subjektiven Bedeutsamkeit der Faktoren kann genutzt werden, um diese gezielt aufzugreifen.