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Hintergrund: Die politische Isolation der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea, DPRK) hat u. a. zu enormen Defiziten in der technischen, medikamentösen und apparativen Versorgung sowie im medizinischen Wissen und Handeln geführt. Auch medizinische Schulungen und die Implementation neuer Methoden sind daher mit enormen logistischen und didaktischen Schwierigkeiten verbunden. Die chronische Hepatitis B ist ein großes Gesundheitsproblem in der DPRK. Die endoskopische Varizenligatur (EVL) zur Prävention von Ösophagusvarizen-Blutungen auf dem Boden einer Hepatitis-induzierten Leberzirrhose konnte bisher in der DPRK nicht durchgeführt werden.

Fragestellung: Wie kann eine Schulung zur dauerhaften, eigenständigen Anwendung der EVL unter den international üblichen Qualitätsstandards in der DPRK gelingen?

Methode: Im Rahmen eines humanitären Hilfsprojekts von Caritas International Germany, Freiburg, wurden von 2013 bis 2017 drei EVL-Trainings in der DPRK durchgeführt. Als Lehrmethode wurden Vorträge und Gruppendiskussionen in Kombination mit praktischen Übungen am Patienten gewählt. Um das Erlernte nachhaltig zu sichern, wurde ein Behandlungsstandard als verbindliche Grundlage für die Durchführung der EVL entwickelt und überprüft. Von 2013 bis 2017 wurden 155 Patienten erfolgreich mit der EVL behandelt. Relevante, patientenbezogene unerwünschte Ereignisse traten nicht auf. Es zeigte sich, dass die Ärzte die EVL theoretisch und praktisch weitgehend beherrschten.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Schulung der EVL in der DPRK waren unter trotz der schwierigen Bedingungen erfolgreich. Teile des Projekts können Vorbild für Trainings in anderen Entwicklungsländern sein, wenngleich die generelle Übertragbarkeit schwierig ist.