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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Erleben und Bewerten der Netzwerkbildung von deutschen und internationalen Medizinstudierenden

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Timo Astfalk - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Carolin Verena Herbst - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Brigitte Müller-Hilke - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc088

doi: 10.3205/17gma088, urn:nbn:de:0183-17gma0888

Published: November 24, 2017

© 2017 Astfalk et al.
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Text

Fragestellung: Internationale Medizinstudierende fallen an ihren Studienorten durch schwächere Studienleistungen und längere Studiendauer auf. Bei der Ursachenforschung bleibt der Aspekt der Integration in die lokale Studierendenschaft aber trotz seiner Relevanz [1] für den Studienerfolg meist unbeleuchtet. Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Medizinstudium einerseits zwar eher die Bildung enger Semesterverbände fördert [2], andererseits die Integration internationaler Medizinstudierender problembehaftet [3] ist. Wir haben daher die Frage gestellt, wie internationale und deutsche Medizinstudierende die Integration und Netzwerkbildung innerhalb der medizinischen Studierendenschaft erleben und für ihr Studium nutzen.

Methoden: Wir befragten 27 deutsche und internationale vorklinische Medizinstudierende zu ihrer Netzwerkbildung bei Studienstart, der Netzwerkpflege während des Studiums, den Vor- und Nachteilen der Studiennetzwerke sowie zur Interaktion zwischen deutschen und internationalen Medizinstudierenden. Die qualitative Datenanalyse der Interviewtranskripte lehnen wir an die konstruktivistische Grounded Theory Methodologie an.

Ergebnisse: Die Datenanalyse ergab fünf Kategorien (A-E) die Zugang und Erhalt der studentischen Netzwerke regulieren. Zunächst ist das Medizinstudium durch Leistungsanforderungen und Vergleichsprozesse untereinander gekennzeichnet (A). In diesem Kontext führen interpersonelle Ähnlichkeiten (B) und eine Kosten-Nutzen Abwägung (C) zu Selbst- und Fremdselektion (D & E). Sowohl deutsche als auch internationale Studierende beschreiben Inhalte dieser Kategorien, bewerten diese Erlebnisse und die daraus resultierenden Konsequenzen für ihr Studium jedoch grundsätzlich unterschiedlich.

Diskussion: Deutsche und internationale Studierende nehmen die sozialen Rahmenbedingungen im Medizinstudium zwar einheitlich wahr, zeigen darauf allerdings unterschiedliche Reaktionen. Diese könnten in Zukunft Gegenstand von gezielten Interventionen sein.


Literatur

1.
Tinto V. Dropout from Higher Education: A Theoretical Synthesis of Recent Research. Rev Educ Res. 1975;45(1):89-125. DOI: 10.3102/00346543045001089 External link
2.
Lovell B. 'We are a tight community': social groups and social identity in medical undergraduates. Med Educ. 2015;49(10):1016-1027. DOI: 10.1111/medu.12781 External link
3.
Malau-Aduli BS. Exploring the experiences and coping strategies of international medical students. BMC Med Educ. 2011;11:40. DOI: 10.1186/1472-6920-11-40 External link