gms | German Medical Science

Hintergrund und Fragestellung: Die Entwicklung der persönlichen Identität & die Fähigkeit, mit den hohen Anforderungen umzugehen, die der Arzt-Beruf mit sich bringt, wird oft unzureichend im Medizinstudium berücksichtigt [1]. Das Pilotprojekt „KoSeiM“ verfolgt das Ziel, die Resilienz der Studierenden durch praktische Kommunikationserfahrungen zu fördern und wird im Sommersemester 2017 erstmalig an der Medizinischen Fakultät Freiburg durchgeführt. Die Frage, ob die Medizinstudierenden durch, an Intervision angelehnte, Gesprächskreise, eine höhere Kompetenz im Umgang mit den studienbedingten Belastungen erreichen können, wird durch eine Prä-Post-Selbsteinschätzung erfasst.

Methode: Die Studierenden treffen sich insgesamt zu 3 konsekutiven Terminen für je 2 Stunden. Ein Termin besteht aus 3 Gesprächsrunden und einer Entspannungseinheit. Die Gesprächsrunden haben zum Thema

1.

Ankommen: „Wie geht es mir gerade?“,

2.

Austausch zu Themen wie beispielsweise: „Was sind für mich gute Strategien, um mit Prüfungsdruck umzugehen?“ und eine

3.

Abschlussrunde: „Wie geht es mir jetzt?“.

Das Redeformat orientiert sich an Gesprächskreisen nach dem „Council“ Format, einem gewaltfreien, nicht-hierarchischen Kommunikationsformat [http://www.cehd.umn.edu/ssw/rjp/]. Die Entspannungseinheit wendet Entspannungstechniken wie PMR nach Jacobsen an.

Ergebnisse: Die Ergebnisse werden hinsichtlich des Zugewinns an Entspannung für die Studierenden, sowie einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, untersucht.

Diskussion: Im Anschluss an die Durchführung des Pilotprojektes wird diskutiert, ob ein regelmäßiges, fakultatives Angebot für Studierende sinnvoll ist. Wird das Projekt „KoSeiM“ der Anforderung, für Studenten ein Angebot zur eigenen Gesundheitsförderung zu schaffen [2], gerecht? Des Weiteren wird das Format hinsichtlich Verbesserungsmöglichkeiten, sowie thematischer Verfeinerung bewertet.