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Das HIP („How I Perform“)-Mentoring-Tool im Aachener Modellstudiengang Medizin – Führt Selbstreflektion zur Verbesserung der Performance in Staatsexamina?
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Published: | November 24, 2017 |
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In Aachen wird seit 2011 das HIP-Tool für Beratungen angewendet. Der Vergleich von Ergebnissen in summativen und formativen Prüfungen gibt den Studierenden die Möglichkeit den individuellen Studienverlauf zu verfolgen.
Nach sechs Semestern wird die „Ärztliche Basisprüfung“ als M1-Äquivalent angeboten. Diese wird in Form einer OSPE und einer MC-Klausur durchgeführt. Die prüfungsrelevanten Inhalte umfassen die vorklinischen, die klinisch-theoretischen Fächer und die Grundlagen exemplarisch ausgewählter Krankheitsbilder. Die Quantität und Vielfalt des Lernstoffs stellen eine enorme Herausforderung für die Prüflinge dar. Eine optimale Vorbereitung ist für das Bestehen und für das Festigen des erworbenen Wissens unabdingbar.
Ausgehend davon, dass die Performance in den vorherigen Kursen und in der Basisprüfung korreliert, erhalten Studierende mit Beratungsbedarf, eine individuelle Betreuung in der Vorbereitungsphase. Mit Hilfe des HIP-Tools werden die Prüfungsergebnisse dieser Kandidaten im Vergleich zur Referenzgruppe dargestellt, die Schwächen und Stärken analysiert und Wissensdefizite identifiziert. Nach Selbstreflektion erstellt der Kandidat unter Berücksichtigung seines aktuellen Kompetenzlevels und der individuellen Fähigkeiten einen angemessenen Lernplan.
Der Wissensfortschritt wird in Trainingseinheiten überprüft.
Beim Vergleich der Studierendenperformance mehrerer Jahrgänge in Kursprüfungen und in der Basisprüfung wurde eine hohe Korrelation festgestellt.
Für 20 Studierende wurde ein individueller Prüfungsvorbereitungsplan erstellt. Das Ergebnis des erneuten Prüfungsversuchs wurde mit dem alten Ergebnis und den Ergebnissen der Kursprüfungen verglichen. Eine eindeutige Verbesserung wurde durch Einsatz der Methode erzielt.
In Nachgesprächen erwiesen sich die Selbstreflektion und die Beratung anhand des HIP-Tools für die Studierenden als gewinnbringend. Die Visualisierung der Problembereiche hatte einen zusätzlichen Benefit, obwohl die Schwächen bereits bekannt waren.