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Der Wissenschaftsrat hat sich bereits 1999 mit der Stärkung der Allgemeinmedizin an den Hochschulen befasst und dies in seinen Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland 2014 sowohl auf die Lehr- als auch auf die Prüfungsinhalte bezogen. Der Masterplan Medizinstudium 2020 zeigt konkrete Schritte zur Verwirklichung dieser Ziele auf.

Bislang wurden allgemeinmedizinische Fragen in den schriftlichen Staatsexamen nur als solche gewertet, wenn sie von Sachverständigen der Allgemeinmedizin erstellt wurden. Es gibt jedoch Überlappungen von allgemeinmedizinischen Prüfungsinhalten mit anderen klinischen Fächern.

In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie hoch der tatsächliche Anteil von allgemeinmedizinischen Prüfungsgegenständen im Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (M2) ist und welchem Fach sie ursprünglich zugeordnet wurden.

Die Studie basiert auf der Analyse von aktuellen M2-Prüfungen. Hierbei wurden die Prüfungsfragen jeweils von zwei in der Lehre tätigen Allgemeinmedizinern und von zwei Referenten des Fachbereichs Medizin am IMPP in explorativer Vorgehensweise unabhängig voneinander kategorisiert. Anschließend erfolgte ein Abgleich der Ergebnisse zur Entwicklung eines reliablen Zuordnungsverfahrens für die Einordnung von Fragen ins Fach Allgemeinmedizin.

Es zeigt sich, dass der so ermittelte Anteil von allgemeinmedizinischen Frageninhalten sehr viel höher ist, als der nach der statistischen, rein fächerbezogenen Erfassung der Prüfungsfragen.

Auch die Klassifizierung der Prüfungsfragen nach aktuellem Gegenstandskatalog des IMPP und Nationalem Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) liefert nicht automatisch den relativen Anteil allgemeinmedizinischer Prüfungsinhalte, da diese Kataloge fächerübergreifend strukturiert sind. Eine verlässliche und systematische Abbildung der allgemeinmedizinischen Lernziele in den schriftlichen Prüfungen kann durch Entwicklung eines entsprechenden Blueprints erreicht werden.