gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Strategies of Implementing Sex- and Gender-Sensitive Medicine at European Medical Universities – “They did not see the problem! They thought I was the problem!”

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sarah Hiltner - Berlin, Germany
  • Sabine Oertelt-Prigione - Germany
  • Theresa Wobbe - Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc017

doi: 10.3205/17gma017, urn:nbn:de:0183-17gma0176

Published: November 24, 2017

© 2017 Hiltner et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Geschlechtersensible Medizin (GSM) ist ein noch junger Zweig innerhalb der Medizin, der Anfang der 2000er Jahre begann, sich als Disziplin an den medizinischen Hochschulen zu manifestieren. In den vergangenen 15 Jahren wurden Verbände, Institute, Lehrstühle und Arbeitsgruppen gegründet, welche eine Infrastruktur etabliert haben, um GSM zu fördern und ihre Implementierung in der medizinischen Ausbildung voran zu treiben. Die heterogene Zusammensetzung der diversen Institute, Zentren und Arbeitsgruppen in Europa, sowie das Fehlen von Richtlinien und die Verschiedenheit der Kontexte (auch innerhalb eines Landes) führten zu verschiedenen Varianten von Implementierungsstrategien.

Material/Methoden: Diese explorative und interdisziplinäre Studie wirft einen soziologischen Blick auf die Prozesse der Implementierung bzw. die Hinderungsgründe für die Implementierung geschlechtsspezifischen Lehrstoffs. Es wurden teilstrukturierte Interviews mit Gendermedizin-Expert_innen geführt, welche auf einem Fragebogen basieren, der den Status-quo und die Implementierungsstrategien an den jeweiligen Universitäten abgefragt.

Insgesamt wurden 730 Minuten Interviews mit 21 Personen von zwölf Universitäten in sieben Europäischen Ländern aufgezeichnet.

Ergebnisse: Die wichtigste Erkenntnis lautet, dass Innovation von individuellem Engagement befeuert wird – die Leidenschaft der Pionierinnen auf diesem Gebiet hat eine beeindruckende Vielfalt von Ansätzen zur Verbesserung der medizinischen Ausbildung hervorgebracht.

Diskussion/Schlussfolgerung: Aus allen Aussagen konnte ein Modell entwickelt werden, welches die wichtigsten Aspekte zusammenfasst, um GSM erfolgreich zu implementieren; das Modell wurde mit dem englischen Akronym TAMPI (Time – Allies – Money – Pilot-Study – Interest) versehen, welches die entscheidenden Elemente zusammenfasst: Zeit, Alliierte, Geld, eine Pilot-Studie und dauerhaftes Interesse der Anwender_innen.