gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Verbesserte Kommunikation mit Patienten durch Erkennen von Sprachdifferenzen und kompetente Zusammenarbeit mit Dolmetschern im interprofessionellen Team– Interpret2Improve

Meeting Abstract

Search Medline for

  • author Franziska Krampe - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizin, Freiburg, Germany
  • Götz Fabry - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizin, Freiburg, Germany
  • corresponding author presenting/speaker Thorsten Langer - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizin, Freiburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc013

doi: 10.3205/17gma013, urn:nbn:de:0183-17gma0133

Published: November 24, 2017

© 2017 Krampe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Zielsetzung: Seit vielen Jahren gehören Sprachbarrieren (SB) in der Patientenversorgung zum Alltag. SB haben häufig einen negativen Einfluss auf Behandlungsqualität und Patientensicherheit. Bislang werden Dolmetscher von Ärzten unregelmäßig eingesetzt und Pflegende haben nur selten Zugang zu Dolmetschern. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit Dolmetschern an medizinischen Fakultäten in Deutschland bislang kaum gelehrt.

Im interprofessionellen Seminar „Interpret2Improve“ lernen Studierende der Medizin im Praktischen Jahr und Auszubildende der Kranken- und Gesundheitspflege gemeinsam, wie sie die Behandlung von Patienten mit unzureichenden Deutschkenntnissen verbessern können.

Methoden: Im Blockseminar (3h) werden theoretische Inhalte vermittelt und praktische Übungen durchgeführt. Das didaktische Rahmenkonzept orientiert sich am Program to Enhance Relational and Communication Skills (PERCS) [1]. Kennzeichnende Elemente sind u.a. Patientenorientierung, Interprofessionalität und Würdigung der Erfahrung der Teilnehmer. Nach einer interaktiven Exploration des Themengebiets, folgt eine einführende Präsentation. Sie informiert über den Zusammenhang von SB und Behandlungsqualität/Patientensicherheit, über die Häufigkeit von SB sowie über praktische Aspekte der Zusammenarbeit mit Dolmetschern, wie z.B. Rollenneutralität.

Es folgen 4 Simulationen mit nicht-deutsch-sprechenden Schauspielpatienten, in denen die Teilnehmer mit professionellen Dolmetschern interagieren. Die Szenarien repräsentieren typische Situationen für angehende Ärztinnen bzw. Pflegende. Im anschließenden Debriefing vertiefen die Teilnehmer die praktischen Aspekte der Interaktion und lernen die jeweiligen professionellen Rollen besser kennen.

Die Evaluation erfolgt schriftlich in einem prä-post-Format mit dem Freiburg Questionnaire for Interprofessional Learning Evaluation. Nach der erfolgreichen Pilotveranstaltung (11/2016) wird das Seminar im Sommersemester 2017 dreimal durchgeführt.


Literatur

1.
Meyer EC, Sellers DE, Browning DM, McGuffie K, Solomon MZ, Truog RD. Difficult conversations: improving communication skills and relational abilities in health care. Pediatr Crit Care Med. 200;10(3):352-359.