gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Verbessert das Training nicht-technischer Fertigkeiten die praktische Durchführung der Neugeborenenreanimation? Eine systematische qualitative Literaturübersicht

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Lukas Peter Mileder - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie, Graz, Österreich
  • author Berndt Urlesberger - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie, Graz, Österreich
  • author Georg Schmölzer - Royal Alexandra Hospital, Neonatal Research Unit, Centre for the Studies of Asphyxia and Resuscitation, Edmonton, Kanada

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP7-113

doi: 10.3205/15gma286, urn:nbn:de:0183-15gma2864

Published: August 31, 2015

© 2015 Mileder et al.
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Fragestellung/Einleitung: Strukturiertes Training von nicht-technischen Fertigkeiten wie Führungsverhalten, Aufgabenverteilung und effektiver Team-Kommunikation kann zu signifikanten Verbesserungen in der praktischen Durchführung der kardiopulmonalen Reanimation führen [1]. Aktuelle Richtlinien empfehlen daher formales Training in Teamwork und Führungsverhalten als Bestandteil von Ausbildungen im Advanced Life Support [2]. Wir untersuchten den Einfluss des Trainings nicht-technischer Fertigkeiten auf die praktische Durchführung der Neugeborenenreanimation mittels eines systematischen Literatur-Reviews.

Methoden: Eine systematische Literatursuche wurde zuletzt am 27. März 2015 in den elektronischen Datenbanken Medline/PubMed, EMBASE und CINAHL mit folgendem Algorithmus durchgeführt: „Infant, Newborn“[Mesh] AND „Resuscitation“[Mesh] AND („Crisis resource management“ OR „Crew resource management“ OR „Nontechnical skills“ OR „Teamwork“). Die elektronische Suche wurde auf randomisierte kontrollierte sowie auf klinische Studien ohne Einschränkung von Publikationsdatum oder -sprache limitiert. Inkludierte Studien wurden qualitativ analysiert.

Ergebnisse: Die elektronische Suche identifizierte nach der Entfernung von Duplikaten insgesamt fünf Studien, von denen drei Studien mit randomisiertem Design (60%) dezidiert den Effekt des Trainings nicht-technischer Fertigkeiten untersuchten. In allen drei qualitativ analysierten Studien führte die jeweilige Trainingsintervention zu signifikanten Verbesserungen der Teamzusammenarbeit in simulierten Szenarien. Eine Studie zeigte eine signifikante Verbesserung der praktischen Durchführung der Neugeborenenreanimation im simulierten Umfeld durch das Training von Teamwork-Aspekten.

Diskussion/Schlussfolgerung: Es gibt aktuell einen Mangel an Studien, die den Einfluss des Trainings nicht-technischer Fertigkeiten auf die praktische Durchführung der Neugeborenenreanimation untersuchen. Die bislang verfügbare Evidenz zeigt signifikante Verbesserungen in Qualitätsparametern des Teamwork im Rahmen der Neugeborenenreanimation. Zukünftige Studien sollten den Einfluss des Trainings nicht-technischer Fertigkeiten auf die Durchführung der Neugeborenenreanimation im klinischen Alltag zum Gegenstand haben.


Literatur

1.
Hunziker S, Bühlmann C, Tschan F, Balestra G, Legeret C, Schumacher C, Semmer NK, Hunziker P, Marsch S. Brief leadership instructions improve cardiopulmonary resuscitation in a high-fidelity simulation: a randomized controlled trial. Crit Care Med. 2010;38(4):1086–1091. DOI: 10.1097/CCM.0b013e3181cf7383 External link
2.
Bhanji F, Mancini ME, Sinz E, Rodgers DL, McNeil MA, Hoadley TA, Meeks RA, Hamilton MF, Meaney PA, Hunt EA, Nadkarni VM, Hazinski MF. Part 16: education, implementation, and teams: 2010 American Heart Association Guidelines for Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care. Circulation. 2010;122(18 Suppl 3):S920–933. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.110.971135 External link