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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Analyse des Managements von akuten allergischen Reaktionen im Rahmen von standardisierten Notfallszenarien

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Julia Wetzel - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Lukas Sebastian Kopaunik - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Lukas Peter Mileder - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie, Graz, Österreich
  • author Agnes Karnberger - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Markus Kneihsl - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Neurologie, Klinische Abteilung für Allgemeine Neurologie, Graz, Österreich
  • author Matthias Alberer - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Michaela Gangl - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Arzoo Nasimzadah - Medizinische Universität Graz, Clinical Skills Center, Graz, Österreich
  • author Thomas Wegscheider - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinische Abteilung für Spezielle Anästhesiologie, Schmerz- und Intensivmedizin, Graz, Österreich

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2-033

doi: 10.3205/15gma272, urn:nbn:de:0183-15gma2729

Published: August 31, 2015

© 2015 Wetzel et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Für das therapeutische Management von PatientInnen mit akuten allergischen Reaktionen existieren Leitlinien nationaler und internationaler Fachgesellschaften. Es gibt jedoch signifikante Abweichungen von aktuellen Empfehlungen beim klinischen Management dieser PatientInnen [1]. Im Folgenden wurde das Management akuter allergischer Reaktionen durch zuvor strukturiert ausgebildete Studierende evaluiert.

Methoden: Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Die Grazer SIMLine: Anaphylaxie“ erlernen Studierende leitlinienkonform und simulationsbasiert das Notfallmanagement von PatientInnen mit akuten allergischen Reaktionen [2]. Die erstmalige Abhaltung dieses freien Wahlfaches fand im Sommersemester 2013 statt.

Die Lehrveranstaltung wurde in Anlehnung an die Miller-Pyramide für klinisches Assessment konzipiert [3] und beinhaltet:

1.
Einführende Seminare und virtuell zur Verfügung gestellte Lernunterlagen (u.a. Leitlinien, Arzneimittelfachinformationen und Trainingsvideos),
2.
Fertigkeiten-orientierte Part-Task-Trainings zum Erwerb von für das Notfallmanagement von PatientInnen entscheidenden technischen Fertigkeiten,
3.
virtuelle Notfallsimulationen zur Vertiefung von Kenntnissen im Bereich des PatientInnen-Assessments und 4) realitätsnahe High-Fidelity-Simulationstrainings zur Anwendung erworbener theoretischer, praktischer und kommunikativer Fertigkeiten in standardisierten Notfallszenarien.

Die die Lehrveranstaltungen beschließenden Notfallsimulationen wurden jeweils per Video aufgezeichnet und mittels standardisierter Checklisten analysiert.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 21 Szenarien (Schweregrad 2: n=3; Schweregrad 3: n=7; Schweregrad 4: n=11) aus fünf Lehrveranstaltungen zwischen dem Sommersemester 2013 und Wintersemester 2014/15 ausgewertet. Sauerstoff wurde in 72,73% der Szenarien nach durchschnittlich 1:45 Minuten verabreicht. Die intramuskuläre Adrenalingabe fand in 52,62% der Szenarien nach im Mittel 5:38 Minuten statt, während eine intravenöse Volumengabe in 90,48% nach im Durchschnitt 6:52 Minuten erfolgte. Ein peripher-venöser Zugang war in 100% der Szenarien nach durchschnittlich 5:00 Minuten verfügbar. Die parenterale Gabe von H1- (65,22%) bzw. H2-Antagonisten (25,0%) und von Glukokortikoiden (47,83%) fand nach durchschnittlich 9:57, 13:52 und 11:04 Minuten statt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Unsere Analyse zeigte ein zufriedenstellendes, weitgehend leitlinienkonformes Vorgehen der Studierenden im Rahmen der Notfallszenarien. Zentrale Maßnahmen wurden in großer Zahl zu einem relativ frühen Zeitpunkt gesetzt. Basierend auf diesen Ergebnissen empfehlen wir die Ausweitung leitlinienzentrierter simulationsbasierter Lehrveranstaltungen als Maßnahme zur Verbesserung der Qualität der PatientInnenversorgung.


Literatur

1.
Grabenhenrich L, Hompes S, Gough H, Rueff F, Scherer K, Pföhler C, Treudler R, Mahler V, Hamranek T, Nemat K, Koehli A, Keil T, Worm M. Implementation of anaphylaxis management guidelines: a register-based study. PLoS One. 2012;7(5):e35778. DOI: 10.1371/journal.pone.0035778 External link
2.
Mileder LP, Wegscheider T. Anaphylaxis management: a multimodal curriculum with a distinct focus on simulation-based training. Resuscitation. 2014;85(10):e165-166. DOI: 10.1016/j.resuscitation.2014.07.003 External link
3.
Miller GE. The assessment of clinical skills/competence/performance. Acad Med. 1990;65(9 Suppl):S63-67.