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MedEd – effiziente Cluster-Visits für Konvergenz im Medizinstudium
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Zweck von Modellstudiengängen ist es, Erfahrungen zu sammeln und Methoden zu erproben, welche wenn erfolgreich Modell für die Novellierung des Regelstudiengangs sind. Aus diesem Grund hat bspw. NRW für 2018 die Evaluation ihrer Modellstudiengänge vorgesehen. Nicht ausgeschlossen mit dem Ziel, die aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu befolgen. Hiermit drohen die erarbeiteten Charakteristika der jeweiligen Standorte beschnitten zu werden.
Abgesehen vom hieraus resultierenden „unguten Gefühl“, geht jede Evaluation grundsätzlich mit Unbehagen unterschiedlichster Art einher: Die Einrichtung wird mit unsicherem Ausgang überprüft. Sie ist in eine passive Rolle gezwungen, mit großem bürokratischem, zeitlichem, finanziellem und emotionalem Aufwand ohne substantiellen Benefit sowohl für die Einrichtung als auch die Prüfer selber.
Im Erkenntnis, dass „indeed it was generally accepted that developments in education and quality improvement can best be achieved through peer influence rather than legislative changes“, hat sich bei den drei Erasmus Thematic Network Projects DentEd (1997-2000), DentEdEvolves (2000-2003) und DentEd III (2004-2007) das Konzept des „Visits of Critical Friends“ so überzeugend bewährt, dass sein analoger Anwendung als MedEd-Projekt nicht nur in NRW mehr als empfehlenswert ist.
Ziel des Beitrags ist es, das MedEd-Konzept darzustellen und einige Standorte für ein Pilot-Cluster-Visit zu gewinnen
Methoden: Beurteilung der Curricula durch strukturierte Visits anhand von Selbstbeurteilungen nach modifiziertem DentEd-Verfahren in Clustern von 3 bis 5 Standorten unter Ägi-de des GMA-Ausschusses Akkreditierung und Zertifizierung. Bei bspw. einem 3er Cluster besuchen zunächst Visitors der Standorte B und C Standort A, dann Visitors der Standorte A und C Standort B und abschließend Visitors der Standorte A und B Standort C. Zum Auftakt des Clusterstarts verfassen alle Standorte gleichzeitig ihre Selbstevaluation.
Ergebnisse:
- 1.
- Erstellung eines vergleichenden, öffentlichen Statusberichts zur Identifizierung von Innovationen und „best practises“ mit
- 2.
- Definition des Qualitätsmerkmals „erfolgreich“ (gem. § 41 Abs. 2 Ziffern 4 und 5 ÄAppO) und
- 3.
- Vorschlägen zur Weiterentwicklung des jeweiligen Studiengangs bzw. zur Novellierung des Regelstudiengangs.
Diskussion/Schlussfolgerung: Das Cluster-Konzept hat den Vorteil, dass man sich selbststimulierend gegenseitig in die Karten schauen kann. Durch die gleichzeitige Verfassung der Selbstevaluation. erfolgen die Visits effizient innerhalb eines kleinen Zeitfensters.
Die Visits mit „benachbarten“ Peers kreieren eine vertrauensvolle Atmosphäre und – wie in den DentEd-Projekten erfahren – konstruktive Offenheit. Sie stimulieren die Diskussion zur Entwicklung typischer Qualitätsmerkmalen für ein Curriculum, das für die Zukunft gewappnet ist, gleichgültig ob zur Novellierung des Regelstudiengangs oder Akkreditierung [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Brügelmann H. Eine Verbesserung der Ausbildung kann eher durch ein Umdenken innerhalb der Hochschulen als durch Strukturänderungen erreicht werden. Siegen: Universität Siegen; 2000/2001.
- 2.
- Jones ML, Hobson RS, Plasschaert AJM, Gundersen S, Dummer P, Roger-Leroi, Sidlauskas A, Hamlin J. Quality assurance and benchmarking: an approach for Euro-pean dental schools. Eur J Dent Educ. 2007;11(3):137-143. DOI: 10.1111/j.1600-0579.2007.00446.x
- 3.
- Plasschaert AJ, McLoughlin J, Keogh J. European Convergence in Dental EDucation, the DentEd III project. OHDMBSC. 2007;6:18-31.