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Erwerb von Forschungskompetenzen im Blockpraktikum Allgemeinmedizin – ein Pilotprojekt in 20 hausärztlichen Praxen
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums [http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4017-14.pdf aufgerufen am 13.03.2015] zielen auf eine Stärkung wissenschaftlicher Kompetenzen ab. Die Bearbeitung von Forschungsfragen durch Studierende findet in Deutschland (außerhalb der Promotion) und in anderen Ländern bisher lediglich im Ansatz statt [1], [2], [3], [4].
Vor diesem Hintergrund verfolgt das vorliegende Pilotprojekt das Ziel, dass Studierende im Blockpraktikum über die Bearbeitung einer definierten Forschungsfrage wissenschaftliche Kompetenzen erwerben.
Methoden: Eingeschlossen in das Pilotprojekt wurden 20 Studierende, die das Blockpraktikum Allgemeinmedizin aus unterschiedlichen Gründen in einem vorgezogenen Zeitraum absolvierten. Sie erhielten die Aufgabe, während des zweiwöchigen Blockpraktikums Daten zu potentiellen Arzneimittelinteraktionen mit Statinen mittels standardisiertem Fragebogen bei fünf Patienten mit koronarer Herzerkrankung zu erheben. Akzeptanz, Machbarkeit und potentieller Lerneffekt dieses Ansatzes wurden unter den Studierenden und ihren Lehrärzten mittels Fragebogen evaluiert.
Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt haben 10 Studierende an dem Pilotprojekt teilgenommen. Der derzeitige Rücklauf der Patientenfragebögen liegt bei 100% (n=50), weiterer Rücklauf wird erwartet, da noch nicht alle Studierende ihr Blockpraktikum absolviert haben (die Ergebnisse der noch ausstehenden Analysen werden auf dem Kongress vorgestellt). 11 der 50 befragten Patienten nehmen potentiell mit Statinen interagierende Medikamente ein. Lehrärzte und Studierende gaben auf einer Likert-Skala (von 1=trifft zu bis 5=trifft nicht zu) im Mittel mit 1,3 bzw. 1,7 an, dass das Projekt gut organisiert war. Mit 2,2 bzw. 1,6 wurde bewertet, dass das Projekt den Praxisablauf bzw. das Blockpraktikum nicht beeinträchtige. Im Mittel sprachen die Lehrärzte dem Projekt einen Lerneffekt zu (1,9 auf der Likert-Skala), die Studierenden weniger (3,4 auf der Likert-Skala).
Diskussion/Schlussfolgerung: Der Ansatz im Blockpraktikum Allgemeinmedizin wissenschaftlichen Kompetenzerwerb zu integrieren, scheint vom Ablauf her möglich zu sein. Ob die eher geringe Einschätzung der Studierenden bezüglich eines Lerneffekts durch das Projekt an der gewählten wissenschaftlichen Fragestellung oder anderen Faktoren liegt, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen. Für eine breite Implementierung müssten diese Fragen z. B. im Rahmen zusätzlicher qualitativer Erhebungen geklärt werden.
Literatur
- 1.
- Magzoub ME, Schmidt HG. A taxonomy of community-based medical education. Acad Med. 2000;75(7):699-707. DOI: 10.1097/00001888-200007000-00011
- 2.
- Murdoch-Eaton D, Drewery S, Elton S, Emmerson C, Marshall M, Smith JA, Stark P, Whittle S. What do medical students understand by research and research skills? Identifying research opportunities within undergraduate projects. Med Teach. 2010;32(3):e152-160. DOI: 10.3109/01421591003657493
- 3.
- Moßhammer D, Muche R, Hermes J, Zöllner I, Lorenz G. Factors associated with influenza vaccination information--a cross-sectional study in elderly primary care patients. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2009;103(7):445-451. DOI: 10.1016/j.zefq.2009.03.001
- 4.
- Moßhammer D, Roos MJ, Kronenthaler A, Lorenz G, Eissler M, Joos S. Bearbeitung von Forschungsfragen zur wissenschaftlichen Qualifizierung von Studierenden - ein Lehr- und Lernkonzept für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(2):Doc24. DOI: 10.3205/zma000736