gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Erfahrungsbasiertes videounterstütztes Lernen in der interprofessionellen Ausbildung. Die Weiterentwicklung eines zukunftweisenden Unterrichtsmodells.

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Uta Dahmen - Universitätsklinikum Jena (UKJ), Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Experimentelle Transplantationschirurgie, Jena, Deutschland
  • corresponding author Dana Loudovici-Krug - Universitätsklinikum Jena (UKJ), Institut für Physiotherapie, Jena, Deutschland
  • author Christine Schulze - Universitätsklinikum Jena (UKJ), Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Experimentelle Transplantationschirurgie, Jena, Deutschland
  • author Andrea Veit - Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales (SBBS), Jena, Deutschland
  • author Ulrich Christian Smolenski - Universitätsklinikum Jena (UKJ), Institut für Physiotherapie, Jena, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP6-088

doi: 10.3205/15gma198, urn:nbn:de:0183-15gma1980

Published: August 31, 2015

© 2015 Dahmen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Wie lässt sich ein interprofessionelles Seminar auf Grundlage von videounterstütztem Lernen erfolgreich durchführen?

Am UKJ wurde in Kooperation mit der SBBS Jena bereits zum 2. Mal eine Lehrveranstaltung zum Thema „Interprofessionelle Zusammenarbeit in der stationären Frührehabilitation“ durchgeführt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Prozess der Weiterentwicklung dieser Veranstaltung aufzuzeigen.

Methoden: Das Seminar ist konzipiert für Medizinstudenten, Schüler der Physiotherapie sowie der Gesundheits- und Krankenpflege. Kernelement ist dabei die videobasierte Selbstkontrolle. Anhand eines Rollenspiels zu einer vorgegebenen, komplexen Patientensituation können die Teilnehmer sich im interprofessionellen Kontext in ihrer beruflichen Rolle wahrnehmen.

Der erste Durchgang wurde kritisch analysiert und bestehende Schwachpunkte modifiziert. Eine Gegenüberstellung der beiden Lehrveranstaltungen hinsichtlich des Konzepts, der Inhalte und Rahmenbedingungen verdeutlicht die Unterschiede.

Ergebnisse: Der Vergleich beider Veranstaltungen zeigt sowohl Gemeinsamkeiten als auch offensichtliche Unterschiede.

Im 2. Durchgang wurde weiterhin der Konstruktivismus, das erfahrungsorientierte Lernen, als Lehrkonzept eingesetzt. Des Weiteren musste die Grundvoraussetzung bestehen bleiben, dass alle 3 Professionen vertreten sind und für den Videodreh pro Kleingruppe ein separater Raum zur Verfügung steht.Ein deutlicher Unterschied liegt im Zeitmanagement. Das Seminar wurde auf 2 Tage verkürzt. Dies ist zum einen möglich, da der Fokus nun nur auf dem neurologischen Krankheitsbild des Schlaganfalls lag. Zum anderen wurde in der Lehrmethodik weniger die Vorlesung, sondern vermehrt die Kleingruppenarbeit mit anschließender Diskussion im Plenum gewählt. Für den Videodreh bekam nun jede Kleingruppe ein Tablet, auf welchem die Rollenspiele aufgenommen und direkt abgespielt werden konnten. Anstatt bestehender Assessments, wurde für die abschließende Evaluation ein eigener, umfassender Fragebogen entworfen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Wahl des Konstruktivismus als Lehrkonzept zur Förderung einer individuellen und vielschichtigen Lernatmosphäre hat sich in beiden Lehrveranstaltungen bewährt. Gleiches gilt für das Involvieren von 3 medizinische Berufsgruppen und deren Aufteilung in entsprechende Kleingruppen für eine konstruktive sowie authentische Zusammenarbeit. Die Bereitstellung der Räumlichkeiten mit dem nötigen Equipment führte zu einem reibungslosen Ablauf des Rollenspiels mit Videodreh. Aufgrund der relativ hohen theoretischen Wissensvermittlung im 1. Durchgang konnte das Kernelement der videobasierten Selbstkontrolle nicht in vollem Umfang genutzt werden. Die darauf erfolgte Neukonzeptionierung gab diesem Kernelement den notwendigen Raum. Dadurch konnten die Teilnehmer ihre Selbsterfahrung im beruflichen Kontext intensivieren und im Perspektivwechsel die fremden Aufgabenbereiche kennen lernen. Außerdem wurde die Analyse der Aktion, Interaktion und Kommunikation intensiviert. Aufgrund bisher fehlender geeigneter Evaluationsmöglichkeiten empfahl sich die Neukonstruktion eines Fragebogens, um das Feedback der Teilnehmer, vor allem bezogen auf den Lernerfolg, detaillierter abbilden zu können.