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Sensibilisierung von Studierenden für interprofessionelle Zusammenarbeit durch ein interprofessionelles Fachenglisch-Seminar
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Die Rolle interprofessioneller Kommunikation und Zusammenarbeit gewinnt in der Gesundheitsversorgung zunehmend an Bedeutung und wird von der Weltgesundheitsorganisation in ihrem Framework for Action on International Education & Collaborative Practice [1] bereits in der Ausbildung gefordert. Dieser Erkenntnis folgend wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg der Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung (IPG) eingerichtet [2]. Im Rahmen der Weiterentwicklung des interprofessionellen Curriculums mit der Humanmedizin wurde im Wintersemester 2014/2015 ein interprofessionelles Seminar zum Thema Fachenglisch angeboten. Dieses Seminar ist eine Pflichtveranstaltung im Studiengang IPG, an dem eine begrenzte Anzahl von Studierenden der Humanmedizin (HM) freiwillig teilnehmen kann. Der Beitrag gibt Einblick in Inhalt, Durchführung und Evaluation des Seminars.
Methoden: Ziel des 5 x 3-stündigen Seminars war es, mit einer erfahrenen Dozentin (Native Speaker) den Studierenden die Fähigkeiten zu vermitteln in englischer Sprache komplexe Themen zu diskutieren und englische, wissenschaftliche Fachtexte zu verstehen. Aufbauend auf den Englischkenntnissen der Studierenden wurden Redewendungen für die professionelle Kommunikation, Fachvokabular für unterschiedliche Erkrankungen und Begrifflichkeiten für die Arbeit in der klinischen Praxis erarbeitet und in interprofessionellen Kleingruppen eingeübt. Weiterhin haben die Studierenden englischsprachige Artikel zu Studien interprofessioneller Zusammenarbeit in einem Journal Club präsentiert und kritisch diskutiert.
Um die Perspektive der Teilnehmer hinsichtlich des interprofessionellen Seminars zu erhalten, wurde am letzten Seminartag ein „One Minute Paper “ zur Evaluation durchgeführt.
Ergebnisse: 33 Studierende (9 HM, 9 Pflege, 7 Physiotherapie, 4 Logopädie, 2 Medizinisch-technische Radiologieassistenz, 1 Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz, 1 Orthoptik) haben am Seminar teilgenommen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Berufen wurde positiv bewertet: „it was a great experience to extend my horizon by getting to know other professions. It showed me that having social abilities is essential for having success in medicine“. Der Erwerb von Fähigkeiten wurde ebenfalls positiv bewertet: “I most enjoyed the Journal Club presentations as I think research analysis still needs to find greater importance and integration in most health care courses”.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Rückmeldungen der Studierenden geben erste Einblicke zu Impulsen zur Zusammenarbeit, die durch das interprofessionelle Seminar gesetzt wurden, und sind wichtig für dessen Weiterentwicklung. Die Fähigkeit englischsprachige Fachliteratur zu lesen und kritisch zu analysieren, ist relevant für das Studium und für die klinische Praxis. Das Seminar bietet den Studierenden die Möglichkeit, in einer innovativen und interprofessionellen Lernumgebung ihre Fähigkeiten im Bereich Fachenglisch zu erweitern.
Literatur
- 1.
- World Health Organization. Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Geneva, Switzerland: WHO; 2010.
- 2.
- Mahler C, Berger SJ, Karstens S, Campbell S, Roos M, Szecsenyi J. Re-profiling today's health care curricula for tomorrow's workforce: establishing an interprofessional degree in Germany. J Interprof Care. 2014:1-3. DOI: 10.3109/13561820.2014.979980