gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Implementierung eines interdisziplinären Moduls in die Curricula von 7 FH-Bachelorstudiengängen – Pilotprojekt, Evaluation und Ausblick

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Anna Sprenger - fhg-Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH, Innsbruck, Österreich
  • author Heike Fink - fhg-Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH, Innsbruck, Österreich
  • author Christian Ederer - fhg-Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH, Innsbruck, Österreich

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV433

doi: 10.3205/15gma091, urn:nbn:de:0183-15gma0916

Published: August 31, 2015

© 2015 Sprenger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Um die AbsolventInnen für die Anforderungen im Gesundheitsbereich optimal auszubilden, wurde 2014 das Modul „Gesundheitsberufe Interdisziplinär“ im Curriculum der FH-Bachelorstudiengänge Biomedizinische Analytik (BMA), Diätologie, Ergotherapie, Hebamme, Logopädie, Physiotherapie und Radiologietechnologie (RT) mit 5 ECTS verankert [4], [5].

In 2 Wochen Präsenzzeit und einer 3-monatigen Online-Phase finden die Lehrveranstaltungen „Gender, Diversity und Ethik“, „Qualitäts- und Prozessmanagement“, „Gesundheitsförderung und Prävention“ und „Lernen mit neuen Medien“ für alle Zweitsemestrigen statt. Ein interdisziplinäres Lehrendenteam unterrichtet mit hohem Anteil interaktiver didaktischer Methoden [2].

Kernstück des Moduls ist ein zweitägiges Planspiel, das die Inhalte vertieft und Schnittstellenkompetenz vermittelt [1].

Als Modulziele wurden unter anderem das Erkennen von Schnittstellen, Wissen über gemeinsame Ressourcen, Entwicklung von Wertschätzung gegenüber anderen Berufsgruppen, sowie die Argumentation der Rolle des eigenen Berufsbildes im Bereich der interdisziplinären PatientInnenversorgung definiert.

Methoden: Die begleitende Vorher/Nachher-Evaluation [3], besteht aus 31 Items, die das Wissen über Interdisziplinarität (7), die Einstellung gegenüber interdisziplinärer Zusammenarbeit (6), Interdisziplinarität während des Studiums (7), Berufsvorstellung (8) sowie den Vernetzungsgrad der Studierenden (3) abfragen.

Im ersten Durchlauf nahmen 76 Studierende aus drei Studiengängen (BMA, RT, Ergotherapie) teil. Die Evaluation wurde 2015 als Pilotstudie durchgeführt, für 2016 ist mit 150 Studierenden aus 7 Studiengängen die Hauptstudie geplant.

Ergebnisse: Die Auswertung (Rücklauf 85%) ergab, dass das Wissen über Interdisziplinarität signifikant (Χ2nach Pearson) über alle Items erhöht werden konnte; die bereits vor Beginn des GBI positive Einstellung zur interdisziplinären Zusammenarbeit (durchschnittliche positive Bewertung von 81,8%) stieg um 4,4%.

Eine Erhöhung interdisziplinärer Anteile in der Ausbildung wünschten sich nach dem GBI 50,2% (vorher 23,8%), einzig überwiegend negativ bewertet war die Frage nach dem Wunsch, eine studiengangsübergreifende Bachelorarbeit zu schreiben (vor GBI 83,1%, nach GBI 54,4% Ablehnung).

In der beruflichen Praxis möchten 65,6% der Studierenden in interdisziplinären Teams arbeiten (vorher 56,1%), einen signifikanten Anstieg (von 53,8% auf 75,4% Zustimmung) brachte die Frage, ob interdisziplinäre Zusammenarbeit die Zufriedenheit im Beruf steigern wird.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das GBI ist wirksam bezüglich Wissensvermittlung und Einstellung zur Interdisziplinarität und wird trotz der hohen organisatorischen Herausforderungen weitergeführt.

Dass sich nur 50,2% der Studierenden mehr interdisziplinäre Anteile in der Ausbildung wünschen, hängt mit der sehr arbeitsintensiven Präsenzphase zusammen, hier sind Adaptierungen geplant.


Literatur

1.
Gruber W. Offenes Lernszenario Planspiel: Möglichkeiten von Planspielen bei der Praxisumsetzung von aktivem (Er)lernen interdisziplinärer Inhalte in der Lehre. In: Pauschenwein J (Hrsg), Evaluierung offener Lernszenarien. Tagungsband zum 13. E-Learning Tag der FH JOANNEUM am 17.9.2014. Graz: FH Joanneum; 2014. S.69-78
2.
Richter D, Paretti M, McNair L. Teaching Interdisciplinary Collaboration: Learning Barriers and Classroom Strategies. Washington, DC: ASEE Southeast Section Conference; 2009.
3.
Thannhauser J, Russell-Mayhew S, Scott C. Measures of interprofessional education and collaboration. J Interprof Care. 2009;24(4):326-339.
4.
Wilcock P. Health Care Improvement and Continuing Interprofessional Education: Continuing Interprofessional Development to Improve Patient Outcomes. J Contin Educ Health Prof. 2009;29(2):84-90. DOI: 10.1002/chp.20016 External link
5.
World Health Organization. Transforming and scaling up health professionals' education and training. World Health Organization Guidelindes 2013. Geneve: World Health Organization; 2013. Zugänglich unter/available from: http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/93635/1/9789241506502_eng.pdf External link