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Beurteilung einer virtuellen Lehrveranstaltung – wie sich Beurteilungskriterien auf das Studierendenverhalten auswirken
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Es ist das Ziel dieser Arbeit zwei unterschiedliche Beurteilungskonzepte (WS 2010 und WS 2011) in einer inhaltlich gleichen, rein virtuellen Lehrveranstaltung mit dem Titel „Case-based Learning“ zu vergleichen.
Methoden: Die zugrundeliegenden Daten stammen aus den Aufzeichnungen der benutzten Lernplattform Moodle. Die Intensität, mit der sich Studierende mit den Inhalten dieser Lehrveranstaltung beschäftigten, konnte nicht direkt gemessen werden, aber es wurden zwei Parameter erhoben
- die Anzahl der absolvierten Lektionen und die Zeitdauer für die Absolvierung von einzelnen Lektionen
- -die aus den Log Daten der Lernplattform Moodle erhebbar waren.
Teilnehmerzahlen, Geschlechtsverteilung, Semesteranzahl, Notenverteilung sowie die beiden Parameter wurden deskriptiv dargestellt und Unterschiede zwischen den beiden Beurteilungskonzepten mit dem Mann-Whitney-Test untersucht. Zusammenhänge mit den Endnoten wurden mit Spearmans Rangkorrelationskoeffizienten beurteilt.
Ergebnisse: In den beiden Varianten der inhaltlich selben Lehrveranstaltung wurden 230 bzw. 138 Studierende in die Auswertung mit einbezogen. Die Anzahl an absolvierten Lektionen steigt von durchschnittlich 165,6 Lektionen (Median 150,0) pro Studierenden im WS 2010 auf 185,9 Lektionen (Median 155,0) im WS 2011, was einer Steigerung von 20,3 Lektionen im Mittel und 5,0 Lektionen im Vergleich der Mediane entspricht (p=0,002). Auch die durchschnittliche Zeitdauer, um einzelne Lektionen zu absolvieren, steigt von 5:56 Minuten im WS 2010 auf 8:41 Minuten im WS 2011 (p≤0,001). Ein Einfluss der durchschnittlichen Zeitdauer auf die Endnoten der Lehrveranstaltung lässt sich nur für das Jahr 2010 feststellen (r=-0,22; p=0,001), für die absolvierten Lektionen zeigt sich für 2010 eine Tendenz (r=-0,13; p=0,055).
Diskussion/Schlussfolgerung: Beide Beurteilungskonzepte wurden über mehrere Semester hinweg erfolgreich eingesetzt, wobei beim zweiten, etwas strengeren und restriktiveren Konzept (WS 2011) die Beschäftigungsintensität der Studierenden mit den Inhalten höher liegt. Dies legen die Veränderungen sowohl der absolvierten Lektionen als auch der Zeitdauer nahe [1], [2], [3], [4], [5].
Literatur
- 1.
- Cook DA, Levinson AJ, Garside S, Dupras DM, Erwin PJ, Montori VM. Internet-based learning in the health professions: a meta-analysis. JAMA. 2008;300(10):1181–1196. DOI: 10.1001/jama.300.10.1181
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- Ellaway D, Masters K. AMEE Guide 32: e-Learning in medical education Part 1: Learning, teaching and assessment. Med Teach. 2009;30(5):455–473. DOI: 10.1080/01421590802108331
- 3.
- Ruiz JG, Mintzer MJ. The impact of e-learning in medical education. Acad Med. 2006;81(3):207–212. DOI: 10.1097/00001888-200603000-00002
- 4.
- Haag M, Maylein L, Leven F, Tönshoff B, Haux R. Web-based training: a new paradigm in computer-assisted instruction in medicine. Int J Med Inform. 1999;53:79–90. DOI: 10.1016/S1386-5056(98)00118-X
- 5.
- Irby DM. Three exemplary models of case-based teaching. Acad Med. 1994;69(12):947–953. DOI: 10.1097/00001888-199412000-00003