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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Übung macht den Meister – Lohnt sich eine Testwiederholung in einem Auswahlverfahren?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Dieter Münch-Harrach - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • author Wolfgang Hampe - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • author Anja Bath - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV245

doi: 10.3205/15gma052, urn:nbn:de:0183-15gma0529

Published: August 31, 2015

© 2015 Münch-Harrach et al.
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Fragestellung/Einleitung: Seit 2008 vergibt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) 60% der Studienplätze über das Auswahlverfahren für Medizinische Studiengänge (AdH). Es gilt Bewerber zu finden, die sowohl erfolgreich im Studium sein werden als auch im späteren Arztberuf professionell bestehen können. Das UKE setzt dabei u.a auf einen Naturwissenschaftstest (HAM-Nat), da naturwissenschaftliche Kenntnisse in den ersten Semestern den Studienerfolg erleichtern. Weil jeder Bewerber die Möglichkeit hat, sich wiederholt zu bewerben, haben wir uns gefragt, ob Testwiederholungen im Sinne von Testübung zu einer Leistungssteigerung im HAM-Nat führen. Darüber hinaus interessiert uns, welche Bewerber sich entschließen, erneut am Auswahlverfahren teilzunehmen und wie sie sich von anderen Bewerbergruppen unterscheiden.

Methoden: Das UKE lädt im Rahmen der Studierendenauswahl seit 2008 alle Bewerber, die einen festgelegten Abiturnotendurchschnitt erreicht haben, zum HAM-Nat ein. Dieser testet Oberstufenschulwissen in den Fächern Mathematik, Biologie, Physik und Chemie mit 80 Multiple-choice-Fragen und wird jedes Jahr neu entwickelt. Wir haben jahresspezifische Kohorten von Teilnehmern zusammengestellt, die den Test zwei- oder mehrmals gemeinsam bearbeitet haben und Wiederholer mit Nicht-Wiederholern verglichen.

Ergebnisse: Seit Testeinführung haben wir insgesamt 4809 Personen im HAM-Nat untersucht und stellten fest, dass die Zahl der wiederholenden Bewerber stetig ansteigt (N=507). Über alle Wiederholerkohorten hinweg gibt es eine signifikante Leistungsverbesserung zwischen beiden Testzeitpunkten (Δ 3.6 Punkte), die bei einem Testabstand von 2 Jahren sogar noch ausgeprägter war (Δ 4.3 Punkte). Unterschiede in Alter, Abiturnote und Testergebnis zu den Nicht-Wiederholern sind zwar signifikant, aber die Effektstärke ist gering. Jahresspezifische Auswertungen, die Aufschluss über Bewerberverhalten und zeitliche Veränderungen geben, sowie ein Vergleich der Teilnehmer, die sich verbesserten, mit denen, die sich verschlechterten, stehen noch aus.

Diskussion/Schlussfolgerung: Bei Testwiederholung erhöht sich der HAM-Nat Wert. Vermutlich wird die Zeit zwischen den Teilnahmen von den Bewerbern effizient zur Vorbereitung genutzt. Wenn diese Zeit länger ist, dann ist auch der Leistungszuwachs größer. Die Wirkung eines spezifischen Testtrainings muss noch untersucht werden. Ein besseres Testergebnis erhöht die Chance auf eine Zulassung allerdings nur, wenn die Leistungen der anderen Teilnehmer nicht auch steigen, denn letztlich entscheidet einen Rangreihe über die Zulassung.