gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Klinische Reflexion – ein sinnvolles Instrument zur Professionalisierung von Medizinstudenten, zum Stressabbau und zu einer verbesserten Patientenversorgung?

Workshop

  • corresponding author presenting/speaker Gabriele Lutz - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Integrative Medizin, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin, Witten, Deutschland
  • author Gudrun Roling - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Integrative Medizin, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin, Witten, Deutschland
  • author Friedrich Edelhäuser - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Integrative Medizin, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin, Witten, Deutschland
  • author Christian Scheffer - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Integrative Medizin, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocW28

doi: 10.3205/14gma340, urn:nbn:de:0183-14gma3402

Published: September 11, 2014

© 2014 Lutz et al.
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Outline

Text

Anzahl der Teilnehmer: 5-12

Hintergrund: Mehrere Studien deuten darauf hin, dass professionelle Fähigkeiten und Haltungen, wie Empathie [1], moralisches Urteilsvermögen [2], Patientenorientierung [3] und Engagement [4] in der Ausbildung von Ärzten abnehmen. Als mögliche Ursachen dieser Entwicklung werden vor allem die strukturellen Arbeitsbedingungen wie Zeitdruck und ökonomischer Druck diskutiert. Es gibt jedoch Hinweise, dass psychosoziale Faktoren stärkere Auswirkungen auf Befinden und Arbeitshaltung haben als zum Beispiel die Arbeitsbelastung [4]]. Somit ergibt sich als möglicher Ansatzpunkt die Unterstützung der Professionalisierung von Medizinstudenten. Ein Training klinischer Reflexion im Gruppenformat stellt in diesem Zusammenhang eine Methode dar, die Studenten in ihren reflexiven und kommunikativen Kompetenzen zu stärken und ihnen damit ein Instrument anzubieten, welches für eine gelingende Professionalisierung genutzt werden kann. Erste qualitative Ergebnisse zeigen, dass klinische Reflexion die Professionalisierung befördern, Stress reduzieren und die Patientenversorgung verbessern kann [5].

Lernziele: Im Workshop werden den Teilnehmer/innen theoretische Inhalte zum Thema vermittelt, das Format des Klinischen Reflexionstraining vorgestellt und mit den Teilnehmern durchgeführt und Implementierungsmöglichkeiten für verschiedene Settings erarbeitet.

Unterrichtsmethoden/Zeitplan: Die dreistündige Veranstaltung wird einen dreigeteilten Aufbau haben:

1.
Vermittlung der theoretischen Grundlagen: Die Entwicklung des Trainings, das derzeitige Format und seine Hauptkomponenten werden beschrieben.
2.
Selbsterfahrung: Durch die Teilnahme an einem Reflexionstraining wird die Methode und das pädagogische Konzept erlebbar gemacht.
3.
Diskussion der Schwierigkeiten in der Umsetzung: Es werden Wege gesucht, wie Reflexion in verschiedenen Studien- und Ausbildungszusammenhängen implementiert werden kann.

In diesem Workshop erfahren Sie einen Einstieg in die Anwendung klinischer Reflexion. Im Dialog wird Raum dafür gegeben, Implementierungsmöglichkeiten im individuellen Studien- und Ausbildungsumfeld der Teilnehmer zu beleuchten.

Spezifische Qualifikation/Vorkenntnisse der Referenten für den Workshop: Ltd. Oberärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, sowie Neurologie

Lehre im Bereich Psychosomatik, ärztliche Gesprächsführung, Reflexion

Konzeption, Durchführung und wissenschaftliche Evaluation eines longitudinalen Professionalisierungs-Curriculums


Literatur

1.
Neumann M, Edelhauser F, Tauschel D, Fischer MR, Wirtz M, Woopen C, Haramati A, Scheffer C. Empathy decline and its reasons: a systematic review of studies with medical students and residents. Acad Med. 2011;86(8):996-1009. DOI: 10.1097/ACM.0b013e318221e615 External link
2.
Schillinger M. Learning Environment and Moral Development: How University Education Fosters Moral Judgment Competence in Brazil and Two German-Speaking Countries. Aachen: Shaker Verlag; 2006.
3.
Bombeke K, Van Roosbroeck S, De Winter B, Schol S, Van Royen P. Medical students trained in communication skills show a decline in patient-centred attitudes: an observational study comparing two cohorts during clinical clerkships. Patient Educ Couns. 2011;84(3):310-318. DOI: 10.1016/j.pec.2011.03.007 External link
4.
Voltmer E, Schwappach DL, Frank E, Wirsching M, Spahn C. Work-related behavior and experience patterns and predictors of mental health in German physicians in medical practice. Fam Med. 2010;42(6):433-439.
5.
Lutz G, Scheffer C, Edelhaeuser F, Tauschel D, Neumann M. A reflective practice intervention for professional development, reduced stress and improved patient care-a qualitative developmental evaluation. Patient Educ Couns. 2013;92(3):337-345. DOI: 10.1016/j.pec.2013.03.020 External link