Article
Evaluation des Heidelberger Tutoriums für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed)
Search Medline for
Authors
Published: | September 11, 2014 |
---|
Outline
Text
Fragestellung/Einleitung: Internationale Medizinstudierende sind insbesondere zu Beginn ihres Studiums mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Das Heidelberger Tutorium für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed), welches einmal pro Woche in den ersten beiden Semestern des Humanmedizinstudiums angeboten wird, soll internationalen Studierenden den Einstieg in ihr Studium erleichtern. Zum einen werden hier Unterrichtsinhalte aus Vorlesungen und Seminaren wiederholt, zum anderen wird bei Bedarf auch auf außeruniversitäre Problemsituationen eingegangen.
Ziel der vorliegenden Studie war es, Akzeptanz und Erfahrungen der Teilnehmenden des Tutoriums auf quantitativer und qualitativer Ebene zu erfassen.
Methoden: Alle an HeiTiMed teilnehmenden Studierenden (n=24) wurden gebeten, nach jeder Sitzung einen Evaluationsbogen mit 14 Items auszufüllen. Am Ende des ersten Semesters wurden zehn Studierende zusätzlich zu qualitativen, halbstandardisierten Einzelinterviews eingeladen. Die Fragebögen wurden deskriptiv, die Interviews inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Auswertung der Fragebögen erbrachte ein homogenes Bild: Die Teilnehmenden konnten ohne Ausnahme subjektiv außerordentlich gut von der Lehrveranstaltung profitieren, fühlten sich durch dieselbe besser auf die vorklinischen Prüfungen vorbereitet und konnten wertvolle Sozialkontakte knüpfen. In den Interviews zeigte sich, dass folgende Aspekte als hauptsächliche Wirkfaktoren gesehen wurden: Die Möglichkeit im Rahmen des Tutorium angstfrei Fragen stellen zu können sowie die Tatsache, dass man mit Menschen zusammen ist, die in einer vergleichbar schwierigen Situation sind.
Diskussion/Schlussfolgerung: Das Heidelberger Tutorium für internationale Medizinstudierende muss als sehr erfolgreich angesehen werden. Nachgedacht werden sollte darüber, das Tutorium auf die gesamte Vorklinik, also die ersten vier Semester, auszudehnen. Zu hoffen bleibt, dass sich der Erfolg des Tutoriums in besseren Prüfungsleistungen und geringeren Abbruchraten internationaler Medizinstudierender niederschlägt.