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Absolventen und Absolventinnen des Studiengangs Medizin in Baden-Württemberg – Berufserfolg und Verbleib der Abschlussjahrgänge 07/08 und 10/11 im Vergleich
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Published: | September 11, 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Seit einigen Jahren wird eine breite Diskussion über den Verbleib der Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Medizin geführt. Im Vordergrund stehen dabei die Fragen: Wie viele Absolvent/innen gehen in die medizinische Versorgung? Welche fachärztliche Weiterbildung wird angestrebt? In welcher Region bzw. Land wird die Tätigkeit aufgenommen? Darüber hinaus wird zunehmend über die „Feminisierung der Medizin“ diskutiert.
Mit Hilfe von Absolventenbefragungen wird die Entwicklung dieser Aspekte beispielhaft für die Abschlussjahrgängen 07/08 und 10/11 in Baden-Württemberg dargestellt.
Methoden: Die Abschlussjahrgänge 07/08 und 10/11 wurden Baden-Württemberg-weit ca. 1,5 Jahre nach Studienabschluss befragt. Insgesamt antworteten 1134 Personen (Rücklaufquote>40 %). Die Jahrgänge sind vergleichbar hinsichtlich der Geschlechterverteilung (61% weiblich), der Fachsemester (12,8) und der schriftlichen M2 Note (etwa 2,4). Sie unterscheiden sich jedoch in der Abiturnote (07/08: M 1,75 SD=.57, 10/11: M 1,59 SD=.56, p=.000).
Ergebnisse: Die berufliche Situation der beiden Absolventenjahrgänge unterscheidet sich kaum: Etwa 93% der Befragten sind ca. 1,5 Jahre nach Studienabschluss in der Krankenversorgung tätig. Hiervon sind über 60% weiblich, 94% arbeiten in Deutschland, über 60% in Baden-Württemberg. Unterschiede finden sich insbesondere im Tätigkeitsbereich (Absolventen des Jahrgangs 10/11 arbeiten häufiger an Universitätskliniken), im Weiterbildungsfach Chirurgie (nur ca. 6% des Abschussjahrgangs 10/11, 07/08 waren es über 12%) und im Bewerbungsverhalten (über 50% hat erst nach Studienabschluss eine Beschäftigung gesucht, 07/08 waren es 36%).
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Absolventen der Medizinischen Fakultäten Baden-Württembergs zum überwiegenden Teil eine Arbeit in der Krankenversorgung aufnimmt. Die dargestellten Veränderungen können als mögliche Reaktion der Absolventen auf einen zunehmenden Ärztemangel interpretiert werden, der die Absolventen in eine komfortable Situation bei der Berufsaufnahme bringt.