gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Der videobasierte Situational Judgement Test an der Medizinischen Fakultät Heidelberg – Ergebnisse einer Konstruktvalidierung

Vortrag

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Janine Kahmann - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland
  • author Martina Kadmon - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV152

doi: 10.3205/14gma242, urn:nbn:de:0183-14gma2421

Published: September 11, 2014

© 2014 Kahmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Da die Stärke von SJTs eher in kriterienbezogenen Validitäts- als in Reliabilitätsprüfungen liegt, wurde in dieser Studie der Schwerpunkt auf die Zusammenhänge zwischen SJT und sozialen Kompetenzkriterien, kognitiven Kriterien und Persönlichkeit gelegt. Zudem wurde der SJT als Prädiktor für subjektive Studienerfolgskriterien und dessen inkrementelle Validität über Abitur und TMS hinaus analysiert.

Methoden: Neunzig Medizinstudierende bearbeiteten den SJT, das Inventar sozialer Kompetenzen (ISK), die Kurzversion des Big-Five-Fragebogens (BFI-K) und den Intelligenztest CFT20-R. Zudem wurden die Abiturnote, das TMS-Ergebnis, Außenkriterien sozialer Kompetenzen und subjektive Studienerfolgskriterien erhoben. Die Auswertung erfolgte mit Korrelations- und Regressionsanalysen.

Ergebnisse: Das SJT-Ergebnis zeigte höhere Zusammenhänge mit sozialen Kriterien und Persönlichkeitsfaktoren als mit kognitiven Kriterien. Es korrelierte mit den Sekundärskalen soziale Orientierung und Offensivität des ISKs (r=.40 bzw. r=.30) sowie mit deren Subfaktoren (r=.23-.36). Weitere Zusammenhänge zeigten sich mit der sozialen Eingebundenheit (r=.39) und sozialen Unterstützung im Studium (r=.30). Der SJT korrelierte mit Extraversion (r=.29) und Gewissenhaftigkeit (r=.25), aber nicht mit den anderen Persönlichkeitsfaktoren. Keine Zusammenhänge bestanden zum IQ, der Abiturnote und dem TMS. Der SJT klärte 8-10% der Varianz zu subjektiven Studienerfolgskriterien auf und wies einen inkrementellen Beitrag von 13% über Abiturnote und TMS zur Passung zum Studium auf.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sprechen dafür, dass der SJT prosoziales und offensives Verhalten erfasst. Er misst nicht die Fähigkeit zur Selbststeuerung, zur Reflexion und Kognition. Der SJT sagt die Studienzufriedenheit und Passung zum Studium anteilig vorher und zeigt einen inkrementellen Beitrag für die Vorhersage der Passung zum Studium über das Abitur und dem TMS hinaus [1], [2], [3], [4].


Literatur

1.
Kanning UP. Inventar sozialer Kompetenzen (ISK). Göttingen: Hogrefe; 2009.
2.
Kanning UP, Grewe K, Hollenberg S, Hadouch M. From the Subject’s Point of View: Reaction to Different Types of Situational Judgement Items. Euro J Psychol Ass. 2006;22:168-176.
3.
Rammstedt B, John OP. Kurzversion des Big Five Inventory (BFI-K): Entwicklung und Validierung eines ökonomischen Inventars zur Erfassung der fünf Faktoren der Persönlichkeit. Diagnostica. 2005;51(4):195-206.
4.
Weiß RH. Grundintelligenztest Skala 2- Revision. CFT 20-R. Göttingen: Hogrefe; 2006.