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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Klinische Abläufe, einzelfall- und systembezogenes Denken, Interprofession – Das Magdeburger Curriculum zur Famulaturkompetenz

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Philipp Stieger - Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie, Magdeburg, Deutschland
  • author presenting/speaker Anke Spura - Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland
  • author presenting/speaker Katrin Werwick - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinischen Fakultät, Studiendekanat, Magdeburg, Deutschland
  • author Christoph Nikendei - Universitätsklinik für allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • author Marc Gottschalk - Kompetenzzentrum Lehre in der Kardiologie, Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
  • author Bernt-Peter Robra - Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland
  • author Rüdiger C. Braun-Dullaeus - Universitätsklinikum für Kardiologie und Angiologie, Magdeburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV144

doi: 10.3205/14gma239, urn:nbn:de:0183-14gma2394

Published: September 11, 2014

© 2014 Stieger et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Der Diskurs zur medizinischen Ausbildung entwickelt sich von Praxisorientierung zu Kompetenzorientierung [1], [2]. Die Famulatur ist ein bedeutender Ausbildungsschritt: Famulanten sind erstmalig als ärztliches Personal identifizierbar; sie müssen Faktenwissen in Kompetenz transformieren. Lernziele des Magdeburger Curriculums zur Famulaturkompetenz (MCF) orientieren sich an der Erweiterung interprofessioneller Kompetenz, der Schulung einzelfall- und systembezogenen Denkens sowie der Vermittlung eines fächer- und professionenübergreifenden Grundverständnisses klinischer Abläufe. 2014 fand erstmals ein zweitägiges Famulatur-Vorbereitungsseminar für 48 Studierende im 3. Studienjahr mit klinischem, interprofessionellem und versorgungswissenschaftlichem Bezug statt.

Methoden: Neben der fallvignettenbasierten Entwicklung einer Versorgungskette unter Berücksichtigung der beteiligten Berufsfelder wurden in sechs interdisziplinär-interprofessionellen Parcoursstationen praktische Aspekte der Famulaturtätigkeit auf Station bearbeitet. Dokumentation (Eingangsbefragung aller Beteiligten, Metaplan- und Videoanalyse von Experten- und Kleingruppendiskussion) und Evaluation dienen im Sinne forschender Lehre dem empirisch-explorativen Zugang zur Famulatur und der Qualitätssicherung. Die Seminar- und Evaluationsergebnisse werden nach der Famulatur mit einer Befragung anhand einer Fortsetzungsvignette quantitativ-qualitativ trianguliert.

Ergebnisse: Die Evaluation bestätigt Lernzielauswahl und Methodik. Erste Befragungsergebnisse weisen auf ein besseres Famulaturerleben hin. Die bisherige Analyse der Beurteilungen der postinterventionellen Fortsetzungsvignette deutet auf eine Verstetigung der Seminarinhalte hin.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das MCF trägt zu einer Klärung des Begriffs Famulatur u. a. als biographierelevante Statuspassage in der ärztlichen Ausbildung bei. Durch Erweiterung der Vorbereitungsseminare auch auf curriculare Praxisphasen wird eine reflexive Verbesserung der Lehre angestrebt.


Literatur

1.
Bundesministerium für Gesundheit. Approbationsordnung für Ärzte vom 27. Juni 2002. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit; 2002.
2.
Fischer MR, Hahn EG. Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin (NKLM) für Deutschland: Zusammenarbeit der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Medizinischen Fakultätentages (MFT). GMS Z Med Ausbild. 2009;26(3):Doc35. DOI: 10.3205/zma000627 External link