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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Evaluation eines Seminars Palliativmedizin an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf – Wie verändern sich Wissen, Fertigkeiten und Haltungen?

Vortrag

  • corresponding author André Karger - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland
  • author presenting/speaker Alexandra Scherg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Bianca Raski - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland; Heinrich-Heine-Universität, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Düsseldorf, Deutschland
  • author Andrea Schmitz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Ursula Wenzel-Meyburg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Christian Schulz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV123

doi: 10.3205/14gma228, urn:nbn:de:0183-14gma2281

Published: September 11, 2014

© 2014 Karger et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Seit 2013 wird an medizinischen Fakultäten in Deutschland Palliativmedizin verpflichtend gelehrt und geprüft. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum allerdings erst wenige systematisch entwickelte und evaluierte Curricula und Lehrveranstaltungen.

Methoden: In einer prospektiven naturalistischen Studie mit Prä(T1)-Post(T2)-Messung wurden Wissen, Haltungen und Einstellungen sowie Selbstwirksamkeitsüberzeugungen bezogen auf palliativmedizinische Inhalte vor und nach einem interdisziplinären palliativmedizinischen Kurs (40 UE) bei Studierenden der Medizin (N=31) im 4. und 5. Studienjahr an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untersucht. Es wurde angenommen, dass Studierende nach dem Kurs ihre Kompetenz im Umgang mit Sterbenden und ihr palliativmedizinisches Wissen höher einschätzen als vor dem Kurs. Auch wurde erwartet, dass es zu einer stärker akzeptierenden Einstellung im Sinne einer Abnahme von Angst bezogen auf Tod und Sterben der Patienten kommt, während sich die Angst gegenüber dem eigenen Tod und Sterben nicht verändern.

Ergebnisse: Nach dem Seminar kam es bei den Studierenden zu einer signifikanten Zunahme von palliativmedizinischem Wissen (t(30)=-3.22; p=0.003) und der Kompetenz- (t(14)=-4.23; p=0.001) und Selbstwirksamkeitseinschätzung (t(15)=-2.52; p=0.023) bezogen auf den Umgang mit sterbenden Patienten. Dagegen konnte keine Veränderung affektiver Lernziele im Sinne einer größeren Angsttoleranz gegenüber Tod und Sterben erreicht werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Erreichung affektiver Lernziele, die grundsätzliche Einstellungen gegenüber Tod und Sterben betreffen, bedarf möglicherweise eines längeren longitudinal verankerten Lernprozesses, ist aber für den späteren Umgang von Ärztinnen und Ärzten mit sterbenden Patienten von hoher Relevanz.