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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Genderunterschiede in Lernorientierung, Lernverhalten und Prüfungsleistung

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP282

doi: 10.3205/14gma096, urn:nbn:de:0183-14gma0969

Published: September 11, 2014

© 2014 Himmelbauer.
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Fragestellung/Einleitung: Viele Studien belegen Zusammenhänge zwischen Lernorientierung, Lernverhalten und Prüfungsleistung. In einigen Untersuchungen hat sich zudem gezeigt, dass weibliche Studierende angeben, leistungsorientierter zu sein sowie mehr Lernaufwand zu betreiben als männliche. Ob bzw. inwiefern sich solche Unterschiede in Lernorientierung und Lernverhalten auf die Prüfungsleistung von Männern und Frauen auswirkt, ist Ziel dieses Projekts.

Methoden: Es wurden 150 Medizinstudierende des zweiten Studienjahres per Online-Fragebogen interviewt. Das Untersuchungsinstrument erfasste die Lernorientierung im Studium (Bedeutungs-, Leistungs- und Reproduktionsorientierung), das Lernverhalten in einem Pharmakologie-Seminar sowie die erreichten Punkte in der Gesamtprüfung am Ende des zweiten Studienjahres.

Ergebnisse: Es zeigten sich nur wenige genderbezogene Unterschiede. Frauen berichten über eine verstärkte Leistungsorientierung (insbesondere Zeitmanagement, Leistungsmotivation Organisation des Studiums sowie Effektivitätskontrolle), geben aber nicht an, mehr Zeit in Lernen und Vorbereitung für das Pharmakologie-Seminar zu investieren. Frauen erwähnen jedoch, sich mehr Ziele für die Seminarvorbereitung zu setzen und mehr Lernhilfsmittel für das Lernen des Vorlesungsstoffes zu verwenden. Die Vorhersage der Prüfungsleistung ist für beide Geschlechter gleich. So gibt es weder einen Einfluss der Lernorientierung noch einen Effekt bezüglich des Zeitinvestments für das Lernen. Als für die Prüfungsleistung relevante Faktoren stellten sich das Orientieren auf das Verstehen der Lerninhalte, die aktive Mitarbeit im Seminar, das Erreichen der gesetzten Ziele, das Interesse für den Pharmakologie-Lehrstoff sowie die eingeschätzte Kompetenz in Pharmakologie heraus.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die geringen Geschlechtsunterschiede weisen darauf hin, dass das Lernverhalten in Bezug auf die Prüfungsleistung nicht genderspezifisch ist.