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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Das Lernen voneinander lernen – medizinische POL-Fälle für Studierende der Medizintechnik

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP152

doi: 10.3205/14gma031, urn:nbn:de:0183-14gma0311

Published: September 11, 2014

© 2014 Gordalla et al.
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Fragestellung/Einleitung: Im Bereich klinischer Forschung gewinnt die Kooperation zwischen Medizinern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zunehmende Bedeutung. Dazu müssen alle beteiligten Gruppen ein Verständnis für die Problemlösungsstrategien der jeweils anderen Gruppen entwickeln. Für 180 Studierende der RWTH Aachen aus 5 ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachbereichen, die ihr Studium im Bereich Medizintechnik vertiefen, wurde, vorbereitend auf ihre spätere Arbeit im Medizinsektor, ein im Medizinstudium verbreiteter Kurs des problemorientierten Lernens (POL) angeboten.

Methoden: Das Praktikum fand in Gruppen von 4 bis 6 Studierenden statt. Da das POL in dieser Zielgruppe unbekannt ist, wurden in einem Hörsaaltermin theoretischer Unterbau und Ablauf der 7 Schritte motiviert. Schritt 6 (Selbststudium) umfasste 2 Wochen. Beide Präsenztermine fanden in der Gruppe unter Begleitung eines Tutors statt. Der Problemfall (docdroid.net/9up8) enthielt sowohl medizinische als auch gruppendynamische Aspekte.

Ergebnisse: Sowohl die unbekannte didaktische Methodik als auch der klinische Themenschwerpunkt des Praktikums waren für die Mehrheit der Studierenden ungewohnt und führten zu stark polarisierendem Feedback (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Dies fiel jedoch mehrheitlich positiv aus, wobei vor allem das in dieser Zielgruppe eher ungewohnte selbstständige (Er-)Arbeiten begrüßt wurde. Für die Studierenden war es zudem eine neue Erfahrung, dass medizinische Problemfälle durchaus mehrere mögliche Lösungen aufweisen können.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Möglichkeit, selbstständig Themenschwerpunkte als Lernziele festzulegen und zu recherchieren, war für die Studierenden der traditionell frontal unterrichteten Ingenieur- und Naturwissenschaften ungewohnt und stellte für viele Studierende eine Umstellung des gewohnten Lernstils dar. Die Vermittlung methodischer Qualifikationen („Soft Skills“) durch problemorientierte Praktika in medizintechnischen Vertiefungen werden jedoch mehrheitlich als eine sinnvolle Ergänzung zu faktenlastigen Vorlesungsinhalten wahrgenommen.