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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Soziale Netzwerke in der Arzt-Patienten-Kommunikation: Eine Lehreinheit in der medizinischen Ausbildung

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  • author presenting/speaker Anke Hollinderbäumer - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • corresponding author Frank Ückert - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP126

doi: 10.3205/14gma017, urn:nbn:de:0183-14gma0175

Published: September 11, 2014

© 2014 Hollinderbäumer et al.
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Fragestellung/Einleitung: Längst suchen chronisch Erkrankte [1], oder Krebspatienten [2], [3] in sozialen Netzwerken nach Informationen, Kontakten zu gleich Erkrankten und Unterstützung unterschiedlichster Art und Weise. Mediziner vernetzen sich untereinander und Gesundheitsdienstleister nutzen soziale Netzwerke zur gezielten Patienteninformation [4], [5].

Ziel der Arbeit ist die Entwicklung einer Lehreinheit für Studierende der Humanmedizin im klinischen Abschnitt ihrer Ausbildung. Sie lernen soziale Netzwerke als Methode der Arzt-Patienten-Kommunikation einzusetzen und sich sicher und angemessen in sozialen Netzwerken zu verhalten.

Methoden: Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche [6] konnte hierzu keine Publikation bezüglich der Ausbildung zur Arzt-Patienten-Kommunikation in sozialen Netzwerken in der Humanmedizin gefunden werden. Somit wurden abteilungsintern Thesen generiert, aus denen generelle und spezifische Lernziele zu folgenden vier Themenbereichen in sozialen Netzwerken entwickelt wurden:

1.
sicheres Verhalten
2.
ärztliche Beratung
3.
Kommunikation mit unterschiedlichen Personengruppen
4.
Einsatz im Behandlungsverlauf

Folgende Lehrmethoden und Prüfungsformate sollen eingesetzt werden:

  • Vortrag und Kleingruppenarbeit
  • Simulation von Kommunikationssequenzen in sozialen Netzwerken
  • Moderation
  • Schriftliche Prüfung
  • Praktische Prüfung

Ergebnisse: Die Veranstaltung beinhaltet zu den unter (i)–(iv) genannten Themengebieten jeweils einen Kurstag mit einer abgeschlossenen Lehreinheit über drei Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Am fünften Tag erfolgt die Abschlussprüfung und Kursevaluation.

Diskussion/Schlussfolgerung: Bislang lernen Studierende nicht, wann und wo im Behandlungsablauf soziale Netzwerke eingesetzt werden sollten und wann diese nicht genutzt werden sollten. Sie erkennen Gefahren nicht rechtzeitig und wissen nicht, über welche Wege sie sich Unterstützung organisieren könnten. So bleiben Chancen zur Kommunikation zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen ungenutzt


Literatur

1.
Lee R, Whitley HP. Use of social media to support patients with diabetes mellitus. Consult Pharm. 2014;29(1):53-57. DOI: 10.4140/TCP.n.2014.53 External link
2.
Song H, Nam Y, Gould J, Sanders WS, McLaughlin M, Fulk J, Ruccione KS. Cancer survivor identity shared in a social media intervention. J Pediatr Oncol Nurs. 2012;29(2):80-91. DOI:10.1177/1043454212438964. External link
3.
Sugawara Y, Narimatsu H, Hozawa A, Shao L, Otani K, Fukao A. Cancer patients on Twitter: a novel patient community on social media. BMC Res Notes. 2012;5(1):699. DOI:10.1186/1756-0500-5-699 External link
4.
Brynolf A, Johansson S, Appelgren E, Lynoe N, Edstedt Bonamy AK. Virtual colleagues, virtually colleagues-physicians' use of Twitter: a population-based observational study. BMJ Open. 2013;3(7):10-14. DOI:10.1136/bmjopen-2013-002988 External link
5.
DeCamp M, Cunningham AM. Social media: the way forward or a waste of time for physicians? J R Coll Physicians Edinb. 2013;43(4):318-322. DOI:10.4997/JRCPE.2013.411 External link
6.
Hollinderbäumer A, Hartz T, Ückert F. Lehre 2.0 - Wie werden Social Media und Web 2.0 in die medizinische Ausbildung eingebunden?? Ein systematischer Literaturüberblick. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(1):Doc14. DOI: 10.3205/zma000857 External link