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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Peer-Mentoring in sozialen Medien am Beispiel von Facebook – Eine mixed-Methods Analyse

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP116

doi: 10.3205/14gma011, urn:nbn:de:0183-14gma0113

Published: September 11, 2014

© 2014 Pinilla et al.
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Text

Fragestellung/Einleitung: Facebook wird sowohl von Medizinstudierenden häufig im medizinischen Kontext genutzt [1]. Zentrale Anwendungen von Facebook sind u.a. das Organisieren von virtuellen Gruppen und der Austausch von Inhalten in Form von Bildern und Dateien in diesen Gruppen [2]. Um diesen Austausch besser aus der Perspektive eines fakultären Mentoringprogrammes zu verstehen, haben wir Facebook-Gruppen von Medizinstudierenden im vorklinischen Studienabschnitt in Bezug auf Peer-Mentoring-Elemente [3] untersucht.

Methoden: Posts von Medizinstudierenden im vorklinischen Studienabschnitt wurden aus den entsprechenden Facebook-Gruppen extrahiert, anonymisiert und qualitativ bzw. quantitativ ausgewertet. Über Häufigkeitsverteilungen der Posts wurden relevante Posting-Perioden identifiziert. Eine operationalisierte Peer-Mentoring-Definition wurde entwickelt und für die Kodierung und quantitative Auswertung der Sinnabschnitte eingesetzt.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 2041 Posts und 8052 Kommentare aus zwei geschlossenen LMU-Gruppen (Gesamtmitgliederzahl n=1378) extrahiert und analysiert. Deskriptive Statistiken zeigten die höchste Aktivität innerhalb der Gruppen zu Beginn der Semester und vor Prüfungsphasen. Die thematische Inhaltsanalyse (Interrater-Reliabilität, Cohens Kappa = 0.77) zeigte auf, dass alle zentralen Peer-Mentoring-Elemente in beiden Gruppen präsent waren. Studierende nutzten die Gruppen auch, um sich gemeinsam auf mündliche und schriftliche Prüfungen vorzubereiten.

Diskussion/Schlussfolgerung: Medizinstudierende des vorklinischen Studienabschnitts nutzen Facebook für Peer-Mentoring. Facebook scheint daher geeignet zu sein, um formalisierte Peer-Mentoring-Angebote zu unterstützen. Darüber hinaus sollten Medizinische Fakultäten das Potential von Facebook als Lehr- und Lernumgebung und mögliche Schwierigkeiten in Bezug auf Professionalität in virtuellen sozialen Netzwerken aufgreifen und im Dialog mit den Studierenden gestalten.


Literatur

1.
Cartledge P, Miller M, Phillips B. The use of social-networking sites in medical education. Med Teach. 2013;35(10):847-857. DOI: 10.3109/0142159X.2013.804909 External link
2.
Hollinderbäumer A, Hartz T, Ückert F. Lehre 2.0 - Wie werden Social Media und Web 2.0 in die medizinische Ausbildung eingebunden? Ein systematischer Literaturüberblick. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(1):Doc14. DOI: 10.3205/zma000857 External link
3.
Baker W, McNicoll A. I can get by with a little help from my friends: Peer mentoring-critical friends for the reflective practitioner. Proceedings of the 29th HERDSA Annual Conference. Perth, Western Australia. 10-12 July 2006. Milperra: Higher Education Research and Development Society of Australasia. S.28-34