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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Kompetenzbasierte Prüfungen – leichter im Verbund

Symposium

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  • corresponding author presenting/speaker Konstantin Brass - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland
  • Jana Jünger - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS02_01

doi: 10.3205/13gma298, urn:nbn:de:0183-13gma2987

Published: August 20, 2013

© 2013 Brass et al.
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Einleitung: Die Erstellung, Qualitätssicherung, Durchführung und Auswertung von Prüfungen benötigt Ressourcen, die von einer Fakultät allein kaum aufgebracht werden können. 2006 wurde deshalb der „Prüfungsverbund Medizin“ initiiert, mit dem Ziel sich durch Nutzung gemeinsamer Ressourcen zu unterstützen. Gemeinsam setzen die Partner des Verbunds die Plattform „ItemManagementSystem“ (IMS) ein: Prüfungsfragen können dort in unterschiedlichen Formaten gespeichert, begutachtet und ausgetauscht werden. Prüfungen können sowohl computer- oder tabletbasiert durchgeführt, als auch mit Hilfe maschinenlesbarer Antwortbögen digitalisiert werden. Nach der Durchführung wird die teststatistische Auswertung sowie Klausurergebnisse nach einstellbaren Algorithmen berechnet. Mehr als 4.000 Kollegen aus 52 Institutionen in 6 Ländern arbeiten derzeit im Verbund zusammen und teilen sich einen Pool von mehr als 140.000 Prüfungsfragen. Seit 2007 wurden insgesamt 7.000 Prüfungen mit knapp zwei Millionen Studierenden durchgeführt.

Aktuell befindet sich die Lehr- und Prüfungskultur der medizinischen Ausbildung in Deutschland im Wandel: es soll nicht mehr nur Wissen geprüft werden – die in der Universität vermittelten Lehrinhalte sollen sich an den für die ärztliche Berufstätigkeit erforderlichen Kompetenzen orientieren und die Leistungserfassung mit adäquaten kompetenzorientierten Verfahren erfolgen (siehe Nationaler kompetenzbasierte Lernzielkatalog für die Medizin (NKLM). Der Aufwand für kompetenzorientierte Prüfungen ist sehr hoch: entsprechende Inhalte müssen erstellt und validiert werden, Ressourcen für praxisnahe Prüfungen sind oft kaum vorhanden und die aktuellen Möglichkeiten zur Standardisierung, Validierung und Qualitätskontrolle der Prüfungen sind beschränkt. Ferner ist für eine wirklich adäquate Leistungserfassung nach dem NKLM ein programmatischer Aufbau der Prüfungen notwendig: eines im Sinne des „constructive alignment“ curricular angebundenes Gesamtprüfungsprogramm.

Methodik: Aktuell beschäftigt sich der Prüfungsverbund Medizin mit der Entwicklung von kompetenzorientierten, reliablen und validen Verfahren zur adäquaten Leistungserfassung der Lernziele des NKLM. Alle dafür notwendigen Bereiche sollen unterstützt werden: Konzeption neuer Prüfungsformate, Erstellung, Klassierung und Review der Inhalte nach dem NKLM, die Unterstützung bei der Durchführung von summativen und formativen Prüfungen, Konzeption teststatistischer Verfahren im Sinne der Qualitätssicherung, Aufbau eines programmatischen Gesamtprüfungsprogramms und der Austausch der Arbeitsergebnisse innerhalb des Verbunds.

Ergebnisse: Im Vortrag wird an verschiedenen Beispielen (z.B. Tablet-OSCE) vorgestellt, wie kompetenzbasierte Prüfungen mit neuen technischen Werkzeugen besser unterstützt werden können und wie die Entwicklung und Validierung neuer Prüfungsformate aus einzelnen Projekten für alle nutzbar gemacht werden können.